Antibiotikaresistente Bakterien stellen ein zunehmendes Risiko für die Gesundheit dar. Sie sind unter anderem für Krankenhausinfektionen (sogenannte nosokomiale Infektionen) verantwortlich. Daher ist Forschung zur Entstehung der Resistenzen und ihrer Überwindung von größter Wichtigkeit.
Durch kooperative Ansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind. Das übergeordnete Ziel des NeWIS Expertennetzwerkes ist es, die weitere Ausbreitung bakterieller Hochrisikoklone im Gesundheitswesen zu verhindern. Hochrisikoklone zeichnen sich durch mindestens eine der drei folgenden Eigenschaften aus: hohes Übertragungspotential, erhöhtes Erkrankungspotential und erschwerte Behandelbarkeit.
Um die Ausbreitung dieser Hochrisikoklone zu verhindern, werden die Grundlagen für ein neuartiges Erfassungssystem (Surveillance Netzwerk) geschaffen. Dieses neue Surveillance-Netzwerk wird, anders als bereits existierende Surveillancesysteme, auch Versorgungsdaten des Gesundheitswesens nutzen. Dafür wird das Aufnahme- und Überweisungsverhalten von Anbietern der stationären Gesundheitsversorgung erfasst. Dadurch werden Patientenbewegungen innerhalb regionaler, nationaler und internationaler Versorgungsnetzwerke sichtbar und abgebildet. Auf diese Weise kann die Verbreitungsdynamik von Hochrisikoklonen beschrieben und mittels mathematischer Modellbildung vorhergesagt werden.