Förderkennzeichen: | 01KI1831 |
Fördersumme: | 50.742 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2022 |
Projektleitung: | Prof. Hajo Grundmann |
Adresse: |
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene Breisacher Str. 115 b 79106 Freiburg im Breisgau |
Das übergeordnete Ziel des NeWIS Netzwerkes ist die weitere Ausbreitung sogenannter Hochrisikoklone im Gesundheitswesen zu verhindern, indem die Grundlagen für ein neuartiges Erfassungssystem (Surveillance Netzwerk) geschaffen werden. Hochrisikoklone zeichnen sich durch mindestens eine der drei folgenden Eigenschaften aus: hohes Übertagungspotential (Tenazität), erhöhtes Erkrankungspotential (Virulenz), erschwerte Behandelbarkeit (Resistenz). Die zunehmende Verbreitung dieser Klone wird daher mit wachsender Besorgnis wahrgenommen. Spätestens seit dem Erscheinen einer Prioritätenliste der WHO, welche die wichtigsten multiresistenten Erreger (MRE) als globale Bedrohung aufzählt, ist dieser globale Diskurs auch in Deutschland angekommen und gewinnt an gesundheitspolitischer Bedeutung. Dieses neue Surveillance Netzwerk soll nicht einfach nur (nosokomiale) Infektionen erfassen, sondern anders als existierende Surveillancesysteme sich vielmehr der Nutzung von Versorgungsdaten des Gesundheitswesens verschreiben, und dabei das Aufnahme- und Überweisungsverhalten von Anbietern stationärer Gesundheitsversorgung (Krankenhäuser, Zuweiser und nachsorgende Einrichtungen) erfassen. Dadurch werden Patientenbewegungen innerhalb regionaler, nationaler und internationaler Versorgungsnetzwerke sichtbar und als Netzwerke abgebildet. Dieser innovative Ansatz wird in der Lage sein, die Verbreitungsdynamik von Hochrisikoklonen zu beschreiben und mittels mathematischer Modellbildung vorherzusagen. Zum Erfolg dieses Ansatzes wird eine kritische Masse an Experten auf den verschiedenen Gebieten der Mikrobiologie, der Krankenhaushygiene, Public Health und mathematischen Modellierern beitragen.