Verbund

EMBARK - Diagnostik und Überwachung der Resistenz gegen Antibiotika

Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One-Health-Ansatz“ sehr wichtig.

Insbesondere fehlt eine standardisierte Methodik zur Überwachung von Antibiotikaresistenzen in der Umwelt. In diesem Projekt sollen Maßnahmen zur Entwicklung eines sektorunabhängigen Überwachungssystems getestet und eingerichtet werden. Basierend auf Referenzdaten, die auf einer rechnergestützten Analyse bereits veröffentlichter Daten beruhen, werden bestimmte bakterielle Zielgene ausgewählt. Darüber hinaus werden neu auftretende Resistenzen erfasst, um aus der Analyse der kombinierten Daten die Entwicklung von Strategien zum Schutz der menschlichen Gesundheit zu ermöglichen. Die gewonnenen Daten sind für Gesundheitsbehörden von hohem Nutzen. Nationale Regierungs- und europäische Gremien,die Generaldirektion Umwelt (GD Umwelt) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sowie weitere Gremien und Datenbanken der EU-Agenturen, werden mittel- und langfristige wissenschaftliche Daten über die Prävalenz von Antibiotikaresistenzen erhalten.

Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Schweden, Deutschland, Frankreich, China und Pakistan gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Entwicklung von Instrumenten, Technologien und Methoden für den globalen Einsatz

Förderkennzeichen: 01KI1909A
Gesamte Fördersumme: 342.899 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Thomas U. Berendonk
Adresse: Technische Universität Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrichtung Wasserwesen, Institut für Hydrobiologie, Professur für Limnologie
Zellescher Weg 40
01217 Dresden

Entwicklung von Instrumenten, Technologien und Methoden für den globalen Einsatz

Derzeit häufen sich die Hinweise, dass Antibiotikaresistente Bakterien (ARB) oder deren Gene (ARG) in der Umwelt entstehen, von dort in die menschliche Gesellschaft gelangen und so die menschliche Gesundheit negativ beeinflussen. Insgesamt hat sich die Datenlage, dass mehr Menschen durch ARB sterben, erhärtet. Dies gilt insbesondere für gram-negative Bakterien, welche in der Regel in der Umwelt besser überleben als gram-positive Bakterien. Die erzielten Ergebnisse werden die Risikobewertung von AMR in Umweltkompartimenten unterstützen und anschließend zur Entwicklung evidenzbasierter Maßnahmen beitragen, um die Verbreitung von AMR zum Schutz der Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze zu mildern. Insbesondere die Evaluierung und Etablierung von Maßnahmen zur Entwicklung eines System-unabhängigen (oder Kompartiment-unabhängigen) Überwachungssystems stehen im Mittelpunkt dieses Projektes.

Abgeschlossen

Entwicklung von Instrumenten, Technologien und Methoden für den globalen Einsatz - Data Mining und Datenanalyse

Förderkennzeichen: 01KI1909B
Gesamte Fördersumme: 248.939 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Dr. Sofia Forslund
Adresse: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), AG Forslund, Wirt-Mikrobiom Faktoren in Herz-Kreislauferkrankungen
Robert-Rössle-Str. 10
13125 Berlin

Entwicklung von Instrumenten, Technologien und Methoden für den globalen Einsatz - Data Mining und Datenanalyse

Es wird zunehmend anerkannt, dass Interventionen im Gesundheitswesen nicht ausreichen, um die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen einzudämmen. Stattdessen ist eine gesundheitliche Perspektive erforderlich, die die Tierhaltung und die Umwelt einbezieht. Dies erfordert die Überwachung der Antibiotikaresistenz außerhalb des Gesundheitswesens. Leider fehlen der Überwachung der Antibiotikaresistenz umfassende Referenzdaten. Daher gibt es wenig Wissen über den Bereich der Hintergrundhäufigkeit und -prävalenz von Antibiotikaresistenzgenen (ARGs), die auf natürliche Weise vorkommen. Darüber hinaus sind die wenigen Milieus, in denen Referenzdaten vorhanden sind, auf eine kleine Anzahl von Umgebungen beschränkt, und es gibt keine standardisierte Methodik oder einen genau definierten Satz relevanter ARGs, die routinemäßig zu Überwachungszwecken getestet werden. Dieses Projekt wird diese Probleme lösen oder lindern, indem mehrere Ansätze unter einem Dach zusammengefasst werden. Es werden 1) Grundlinienbereiche für Hintergrund-ARG-Häufigkeiten und -Vielfalt in verschiedenen Umgebungen festgelegt, 2) verschiedene Methoden für die Überwachung von ARGs standardisiert und Mittel bereitgestellt, um sie vergleichbar zu machen, 3) Sätze prioritärer Ziel-ARGs für die Überwachung identifiziert, 4) Methoden entwickelt, um aufkommende Resistenzbedrohungen erkennen und so ein Frühwarnsystem für Resistenzen bereitstellen zu können und 5) ein Überwachungsschema vorgeschlagen, das je nach verfügbaren Ressourcen modular eingesetzt werden kann. Die Einrichtung eines kohärenten Überwachungssystems ist für eine effiziente Überwachung unerlässlich, was wiederum für die Begrenzung der künftigen Resistenzentwicklung von entscheidender Bedeutung ist.