Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One-Health-Ansatz“ sehr wichtig.
Insbesondere fehlt eine standardisierte Methodik zur Überwachung von Antibiotikaresistenzen in der Umwelt. In diesem Projekt sollen Maßnahmen zur Entwicklung eines sektorunabhängigen Überwachungssystems getestet und eingerichtet werden. Basierend auf Referenzdaten, die auf einer rechnergestützten Analyse bereits veröffentlichter Daten beruhen, werden bestimmte bakterielle Zielgene ausgewählt. Darüber hinaus werden neu auftretende Resistenzen erfasst, um aus der Analyse der kombinierten Daten die Entwicklung von Strategien zum Schutz der menschlichen Gesundheit zu ermöglichen. Die gewonnenen Daten sind für Gesundheitsbehörden von hohem Nutzen. Nationale Regierungs- und europäische Gremien,die Generaldirektion Umwelt (GD Umwelt) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sowie weitere Gremien und Datenbanken der EU-Agenturen, werden mittel- und langfristige wissenschaftliche Daten über die Prävalenz von Antibiotikaresistenzen erhalten.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Schweden, Deutschland, Frankreich, China und Pakistan gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.