Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Störungen, die zudem ohne adäquate Behandlung oft chronisch verlaufen. Etwa ein Drittel aller depressiven Patientinnen und Patienten spricht jedoch nicht ausreichend auf die klassische medikamentöse Behandlung an. Daher besteht dringender Bedarf an innovativen therapeutischen Alternativen. Nicht-invasive Hirnstimulationsverfahren wie die transkranielle Gleichstromstimulation stellen eine solche Alternative dar. Ihr Einsatz ist risikoarm, kostengünstig und kann auf verschiedenste Gegebenheiten und Patientenprofile angewendet werden.
Im Verbund DiSCoVeR soll eine Therapie entwickelt werden, die zusätzlich zur transkraniellen Gleichstromstimulation ein interaktives Videospiel einsetzt. Das Videospiel dient dazu, die emotionale und kognitive Kontrolle der Patientinnen und Patienten über ihre eigene Stimmung zu trainieren. Es soll erforscht werden, wie beide Ansätze kombiniert werden können. Durch die Kombination beider Therapieformen wird ein zusätzlicher Behandlungserfolg erwartet. Um eine hohe Akzeptanz zu erzielen, soll diese kombinierte Behandlungsmethode von den Patientinnen und Patienten selbständig im häuslichen Umfeld angewendet werden können. Der optimale Therapieablauf wird ermittelt und auf Wirksamkeit, Durchführbarkeit und Sicherheit geprüft.
Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland und Lettland und jeweils zwei Forschungsgruppen aus Israel und der Schweiz. Die Ludwig-Maximilians-Universität München übernimmt hierbei hauptsächlich die Testung des entwickelten Videospiels.