Förderkennzeichen: | 01KI1908B |
Fördersumme: | 244.929 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2023 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Christa Ewers |
Adresse: |
Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten der Tiere Frankfurter Str. 85-89 35392 Gießen |
Das Ziel von OASIS ist es, eine neuartige Surveillance-Methode ("Lot Quality Assurance Sampling – LQAS”) zu entwickeln, die richtungsweisend für One-Health-basierte Strategien in der empirischen Antibiotika-Therapie bei Mensch und Tier ist. Dabei wird die Prävalenz der AMR nicht als exakter Wert bestimmt, sondern die Einteilung erfolgt in eine hohe (Antibiotikum nicht einsetzbar) oder eine niedrige (Antibiotikum einsetzbar) Prävalenz. Auf diese Weise trägt LQAS zur Wahl der Therapie bei, benötigt jedoch deutlich geringere Probenzahlen. Die veterinärmedizinischen Partner im Konsortium, das Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten der Tiere der Justus-Liebig-Universität Giessen und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Jena, wollen den Nachweis erbringen, dass dieser neue und innovative Ansatz auf die Veterinärmedizin übertragen werden kann. FLI und IHT werden 1) das Design der LQAS-Strategie mitgestalten, 2) eine konventionelle AMR-Prävalenzstudie bei Mastschweinen (FLI) und Broilern (IHIT) durchführen, 3) die erforderlichen AMR-Daten für biomathematische Simulierungen generieren, um zu zeigen, dass der neue Surveillance-Ansatz Regionen mit hoher oder geringer AMR-Prävalenz für bestimmte Antibiotika auch auf Basis kleiner Regionen oder auf Tierarzt-Ebene korrekt erkennt und (iv) nach Validierung des LQAS-Systems zur Abschätzung von AMR-Prävalenzen Trainingsmodule für eine LQAS-basierte AMR-Surveillance im Veterinärbereich in Hoch-, Mittel- und Niedrigeinkommensländern (HIC, LMIC) konzipieren. Auf Basis der Erkenntnisse werden Stakeholder ermittelt, die ein Interesse an einer Umsetzung dieser Methode in politische Maßnahmen haben könnten. OASIS deckt den dringenden Bedarf an Methoden für eine hochwertige, praktikable und kostengünstige AMR-Surveillance im Human- und Veterinärbereich sowie in LMICs und HICs. Es stärkt die Evidenzbasis hinsichtlich der Antibotikaresistenz-Situation und optimiert den Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin.