Förderkennzeichen: | 01EK2204E |
Fördersumme: | 480.701 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Andreas Reif |
Adresse: |
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main, Zentrum der Psychiatrie, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Heinrich-Hoffmann-Str. 10 60528 Frankfurt am Main |
Depressive Störungen gehören zu den meist verbreiteten psychiatrischen Erkrankungen in Europa. Trotz der Vielzahl verfügbarer Therapieverfahren, ist die Behandlung bislang nur bei einem Teil der Betroffenen langfristig erfolgreich. Obwohl es zahlreiche Hinweise für die Existenz von Untergruppen gibt, die besonders gut auf spezifische Therapieoptionen ansprechen, wurden noch keine etablierten Marker für diese Untergruppen identifiziert. Ziel der integrierten Forschungsplattform ist, diese Untergruppen zu untersuchen, um die Diagnostik, Therapie und Prävention depressiver Störungen durch personalisierte Behandlungsansätze zu verbessern. Hierzu wird ein bereits identifizierter Blutmarker für das Ansprechen auf Antidepressiva klinisch überprüft und für die Etablierung in der Versorgungspraxis validiert. Weiterhin wird eine große Patienten-Kohorte mit depressiven Erkrankungen rekrutiert und einer tiefen Phäno- und Genotypisierung unterzogen, um aus der Analyse der umfangreichen Daten mit Methoden des maschinellen Lernens neue Subtypen der Depression zu identifizieren. Auf dieser Basis werden öffentlich zugängliche, innovative Entscheidungshilfen entwickelt werden, die eine personalisierte Behandlung ermöglichen. An der Goethe-Universität Frankfurt/Main wird speziell die Frage untersucht, inwiefern pathologische Immunprofile die Aussagekraft des vielversprechenden Blutbiomarkers beeinflussen könnten. Dazu wird von insgesamt 250 Patientinnen und Patienten der P4D-Kohorte aus Blutproben ein individuelles Immunom-Profil (Immunrelevante Proteine, Lipide und Lipidmediatoren) jeweils während einer hohen, wie auch einer niedrigen depressiven Symptomatik erhoben. Anhand dieser Immunprofile können Rückschlüsse auf die Aussagekraft des Biomarkers gezogen sowie neue Patientensubgruppen hinsichtlich des Therapieansprechens identifiziert werden. Diese Forschungsplattform wird durch die Medizinische Hochschule Hannover koordiniert und hat insgesamt zehn Projektpartner.