Das Verbundprojekt InTraSig beschäftigt sich mit der Entwicklung einer personalisierten Anti-Entzündungstherapie. Viele Entzündungsprozesse im Körper werden durch den wichtigen Botenstoff Interleukin-6 (IL-6) reguliert. Dabei vermitteln zwei unterschiedliche Signalwege die pro-entzündliche Wirkung von IL-6 und die Abwehr von Infektionen durch IL-6. Derzeit werden bei einer Therapie – etwa bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis – beide Signalwege blockiert. Wiederkehrende bakterielle Infektionen sind daher ein ernstes Problem bei dieser Therapiemethode.
Im Rahmen des Projektes soll die komplexe und dynamische Wechselbeziehung der beiden Signalwege genauer untersucht werden. Dafür ist geplant, experimentell wichtige Komponenten der IL-6-Signalwege quantitativ zu bestimmen und ihren Einfluss auf die Signalübertragung zu erforschen. Des Weiteren sollen die Mechanismen der Hemmung der IL-6-Signalwege durch das sgp130-Protein und weiterer Varianten dieses Proteins genauer untersucht werden. Alle experimentellen Daten werden in mathematischen Modellen zusammengeführt. Aus diesen Modellen werden dann Vorhersagen über das Verhalten der IL-6-Signalwege erstellt. Dies dient in einem letzten Schritt dazu, die Therapie mit sgp130-Proteinen auf die in Patienten gemessenen Konzentrationen von wichtigen Signalmolekülen anzupassen und neue Varianten dieser Proteine zu entwickeln.
Die im Vorhaben gewonnenen Erkenntnisse sind ein erster Schritt in Richtung einer personalisierten Anti-Entzündungstherapie. Zusätzlich können die entwickelten Methoden auch bei anderen Krankheiten zur Vorhersage von Schlüsselkomponenten von Signalwegen und möglichen Therapiezielen genutzt werden.