Das Verbundprojekt PROGReSs beschäftigt sich mit Raps, genauer gesagt mit der Züchtung und dem Anbau von Raps. Im Rahmen des Projektes sollen ertragsbildende Faktoren und die Entwicklung von innovativen Selektionswerkzeugen für die Rapszüchtung erforscht und verbessert werden, so dass eine signifikante Beschleunigung des Zuchtfortschritts erzielt werden kann.
Ziel bei der Rapszüchtung ist es, das genetische Ertragspotenzial der zur Verfügung stehenden Variabilität in möglichst hohem Maße auszuschöpfen. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Kostensenkung im Züchtungsprozess durch die Vorhersage von Ertragsleistung schon zu Beginn des Züchtungsprozesses. Im Rahmen des Projektes soll in einem interdisziplinären Netzwerk die iterative Modellierung mit experimentell erzeugten quantitativen Daten kombiniert werden. Dazu ist geplant, mit einem systembiologischen Ansatz große Mengen hoch komplexer Daten aus drei verschiedenen Komplexitätsebenen – genomische Daten, phänotypische Daten sowie Umweltdaten - in mehreren iterativen Prozessen zu kombinieren und miteinander zu vernetzen. Zudem sollen neue Techniken in der Hochdurchsatz-Genotypisierung und -Phänotypisierung, Feldsensoren und deren Kalibrierung sowie Geo-Referenzierung im Rahmen konventioneller Züchtungsmethoden angewandt werden. Mit Hilfe dieser Techniken sollen Modelle zur Vorhersage des Ertrags und des Phänomens der sogenannten Heterosis – der besonders ausgeprägten Leistungsfähigkeit von Hybriden – beim Raps unter verschiedenen Bedingungen entwickelt werden. So wird eine sehr konkrete Grundlage für die Bereitstellung von Rapspflanzen unter sich ändernden Standortbedingungen geschaffen.