Das Verbundprojekt YeastScent beschäftigt sich mit dem Hefepilz Saccharomyces cerevisiae, besser bekannt als Bäckerhefe. Im Rahmen des Projektes soll die Bäckerhefeherstellung so optimiert werden, dass künftig eine maximale Raum-Zeit-Ausbeute bei garantiert hoher Produktqualität und ohne Fehlcharge erzielt werden kann.
Dieses Ziel soll mittels einer neuen Regelungsstrategie erreicht werden, die die Überfütterung der Hefe verhindert und damit den sogenannten Crabtree-Effekt vermeidet, bei dem die Produktion auf Ethanol umgestellt wird. Hierfür sollen volatile "Reporter"-Metabolite identifiziert und mittels Ionen-Mobilitäts-Spektrometrie (IMS) online quantifiziert werden. Die Konzentrationen dieser Reporter-Metabolite dienen als Eingangssignal des Reglers, der die Fütterungsrate anpasst und dadurch ein Sinken der Produktausbeute und das Auftreten von Qualitätsproblemen durch die Bildung von Ethanol vermeidet. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse in die Industrie wird durch Fermentationen auf Industriemedien mit Industriehefen gewährleistet.
Die im Vorhaben gewonnenen Erkenntnisse sind ein erster Schritt in Richtung einer neuartigen modellbasierten Regelungsstrategie, die zunächst in der Bäckerhefeherstellung getestet und etabliert werden soll. Eine Übertragbarkeit auf andere biotechnologische Produktionsprozesse ist im Erfolgsfall möglich.