Förderkennzeichen: | 01EK2204C |
Fördersumme: | 2.423.223 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Franz-Josef Müller |
Adresse: |
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel, Zentrum für Integrative Psychiatrie gGmbH, Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik Niemannsweg 147 24105 Kiel |
Depressive Störungen gehören zu den meist verbreiteten psychiatrischen Erkrankungen in Europa. Trotz der Vielzahl verfügbarer Therapieverfahren, ist die Behandlung bislang nur bei einem Teil der Betroffenen langfristig erfolgreich. Obwohl es zahlreiche Hinweise für die Existenz von Untergruppen gibt, die besonders gut auf spezifische Therapieoptionen ansprechen, wurden noch keine etablierten Marker für diese Untergruppen identifiziert. Ziel der integrierten Forschungsplattform P4D ist, diese Untergruppen zu untersuchen, um die Diagnostik, Therapie und Prävention depressiver Störungen durch personalisierte Behandlungsansätze zu verbessern. Hierzu wird ein bereits identifizierter Blutmarker für das Ansprechen auf Antidepressiva klinisch überprüft und für die Etablierung in der Versorgungspraxis validiert. Weiterhin wird eine große Patienten-Kohorte mit depressiven Erkrankungen rekrutiert und einer tiefen Phäno- und Genotypisierung unterzogen, um aus der Analyse der umfangreichen Daten mit Methoden des maschinellen Lernens neue Subtypen der Depression zu identifizieren. Auf dieser Basis werden öffentlich zugängliche, innovative Entscheidungshilfen entwickelt werden, die eine personalisierte Behandlung ermöglichen. An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel werden hierzu 200 Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden depressiven Störungen rekrutiert und im Rahmen ihrer Behandlung nach den Vorgaben des Verbunds tief phänotypisiert. In einem weiteren Arbeitspaket werden die in der P4D-Kohorte gesammelten DNA-Proben der insgesamt 1.000 eingeschlossenen Patientinnen und Patienten mit der PromethION Hochdurchsatzsequenzierungsplattform komplett genomisch und epigenomisch analysiert. Hierzu werden die molekularen Protokolle für diese Aufgabe optimiert, validiert und standardisiert. Diese Forschungsplattform wird durch die Medizinische Hochschule Hannover koordiniert und hat insgesamt zehn Projektpartner.