Förderkennzeichen: | 01EK2204G |
Fördersumme: | 539.466 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | PD Dr. Heike Weber |
Adresse: |
Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Margarete-Höppel-Platz 1 97080 Würzburg |
Depressive Störungen gehören zu den meist verbreiteten psychiatrischen Erkrankungen in Europa. Trotz der Vielzahl verfügbarer Therapieverfahren, ist die Behandlung bislang nur bei einem Teil der Betroffenen langfristig erfolgreich. Obwohl es zahlreiche Hinweise für die Existenz von Untergruppen gibt, die besonders gut auf spezifische Therapieoptionen ansprechen, wurden noch keine etablierten Marker für diese Untergruppen identifiziert. Ziel der integrierten Forschungsplattform ist, diese Untergruppen zu untersuchen, um die Diagnostik, Therapie und Prävention depressiver Störungen durch personalisierte Behandlungsansätze zu verbessern. Hierzu wird ein bereits identifizierter Blutmarker für das Ansprechen auf Antidepressiva klinisch überprüft und für die Etablierung in der Versorgungspraxis validiert. Weiterhin wird eine große Patienten-Kohorte mit depressiven Erkrankungen rekrutiert und einer tiefen Phäno- und Genotypisierung unterzogen, um aus der Analyse der umfangreichen Daten mit Methoden des maschinellen Lernens neue Subtypen der Depression zu identifizieren. Auf dieser Basis werden öffentlich zugängliche, innovative Entscheidungshilfen entwickelt werden, die eine personalisierte Behandlung ermöglichen. Das Universitätsklinikum Würzburg befasst sich mit der Pharmakogenomik depressiver Störungen, um einen pharmakokinetischen Behandlungs-Assay zu entwickeln. Dieser soll unter Berücksichtigung der jeweiligen genetischen Disposition die Auswahl und die Dosierung eines geeigneten Arzneimittels erleichtern. Zudem wird auf Basis genetischer Analysen der P4D-Kohorte ein Diagnostik-Assay entwickelt, der eine individuelle Subgruppenklassifizierung bei Depression zulässt. Dies ermöglicht eine Personalisierung der Behandlungsansätze, sodass Diagnose sowie Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie verbessert und die Behandlungsdauer verkürzt werden kann. Diese Forschungsplattform wird durch die Medizinische Hochschule Hannover koordiniert und hat insgesamt zehn Projektpartner.