Förderkennzeichen: | 01EK2202E |
Fördersumme: | 390.678 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Wolfgang Janni |
Adresse: |
Universität Ulm, Universitätsklinikum, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Prittwitzstr. 43 89075 Ulm |
Individualisierte Präzisionsonkologie (PO)-Konzepte sind gegenwärtig auf Krebserkrankungen im metastasierten, meist nicht mehr heilbaren Stadium zur Verlängerung des progressionsfreien Überlebens beschränkt. Die integrierte Forschungsplattform COGNITION/COGNITION-GUIDE zielt auf die Erprobung des klinischen Nutzens der PO in einem bisher wenig evaluierten frühen, potenziell heilbaren Krankheitsstadium ab. Der Fokus liegt auf Brustkrebs-Patientinnen, welche prä-operativ eine Standard-Chemotherapie (SCT) erhalten. Im Diagnostik-Modul COGNITION werden Hochrisikopatientinnen mit schlechtem Ansprechen auf die neoadjuvante Standardtherapie (NACT) und einem substantiellen Metastasierungs-Risiko identifiziert, bei denen dann eine genomweite Sequenzierung erfolgt. Basierend auf dem genomischen Profil des Therapie-resistenten Resttumors nach der prä-operativen SCT wird in einem interdisziplinären molekularen Tumorboard eine risikoadaptierte, zielgerichtete, postoperative Therapie identifiziert und in der nachgeschalteten COGNITION-Guide Behandlungsstudie umgesetzt, um das Metastasierungs-Risiko weiter zu senken. Die Ziele der integrierten PO-Plattform sind die Wirksamkeit und den Stellenwert der personalisierten Onkologie in einem frühen, heilbaren Krankheitsstadium zu ermitteln, um Einfluss auf die Heilungsraten zu nehmen. Erstmals wird ein Gesamtkonzept evaluiert, um die Präzisionsmedizin über ihre Standardindikation hinaus zu entwickeln. Das Vorgehen bietet zudem die Basis für die Bündelung relevanter Akteure und struktureller Entwicklungen zur breiten Einführung der Genomanalyse als therapeutisches Entscheidungsinstrument. Die Universität Ulm ist eines von fünf beteiligten klinischen Zentren und anteilig für die Rekrutierung von Patientinnen für das Diagnostik-Modul und die Behandlungsstudie sowie die Asservierung studienbezogenen Biomaterials verantwortlich. Die prognostische Relevanz der ctDNA Detektion wird durch Zusammenführung mit Daten der SURVIVE Studie untersucht.