Förderkennzeichen: | 01EE1408B |
Fördersumme: | 895.893 EUR |
Förderzeitraum: | 2015 - 2021 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Manfred Döpfner |
Adresse: |
Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Robert-Koch-Str. 10 50931 Köln |
Im Vorhaben der Universität Köln wird eine klinische Studie zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Schulkindern durchgeführt. Es soll die Effektivität eines individualisierten, stufenweisen Behandlungsprogramms überprüft werden. Dieses beruht auf verhaltenstherapeutischen und pharmakologischen Ansätzen zur Therapie der ADHS. Gleichzeitig soll überprüft werden, ob ein solcher stufenweiser Ansatze in die Routineversorgung implementiert werden kann. Hierbei werden auch Vorhersagemöglichkeiten für das Ansprechen bzw. Nichtansprechen auf verschiedene Behandlungskonditionen erforscht. An der Studie werden insgesamt 521 Kinder im Alter von 6 bis maximal 11 Jahren teilnehmen. Alle Kinder müssen die ADHS-Diagnosekriterien erfüllen. Den ersten Schritt der Behandlung bildet für Kinder mit einer stark ausgeprägten Symptomatik eine psychoedukative und medikamentöse Behandlung. Kinder mit leichter oder mittelschwerer Symptomausprägung nehmen zusätzlich an einer telefonassistierten Selbsthilfe (TASH) für Eltern und Lehrer teil. Das TASH-Programm basiert auf Selbsthilfebroschüren und mehreren Telefon-Coachings. Nach erfolgter Erstbehandlung werden die Kinder erneut untersucht. Die weitere Behandlung hängt davon ab, wie gut die Kinder auf den ersten Behandlungsschritt angesprochen haben. Bei gutem Ansprechen erhalten die Kinder mit ursprünglich starker Symptomatik weiterhin eine medikamentöse Behandlung und zusätzliche Beratung. Diejenigen, die nur teilweise von der Erstbehandlung profitiert haben, erhalten neben einer medikamentösen Behandlung zusätzlich Beratung, Verhaltenstherapie oder Neurofeedback. Haben die Kinder gar nicht auf die Erstbehandlung angesprochen, werden sie alternativ pharmakologisch behandelt und erhalten zusätzlich eine Verhaltenstherapie. Bei Kindern mit ursprünglich leichter bis mittelschwerer Symptomatik werden ebenfalls in Abhängigkeit vom Behandlungserfolg in der ersten Phase weitere Therapien durchgeführt.