Förderkennzeichen: | 01EE1403D |
Fördersumme: | 456.778 EUR |
Förderzeitraum: | 2015 - 2020 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Christian Plewnia |
Adresse: |
Eberhard Karls Universität Tübingen, Universitätsklinikum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Calwerstr. 14 72076 Tübingen |
Ziel des Verbundes ist die Weiterentwicklung von Hirnstimulationsverfahren zu einem klinisch-relevanten, therapeutischen Methodenspektrum in der Psychiatrie. Ziel des Forschungsprojektes ist es zu untersuchen wie mittels transkranieller Gleichstromstimulation (tDCS) die kognitive Kontrolle über die Verarbeitung emotionaler Wahrnehmung und dessen Verbesserung durch Training bei Gesunden und bei Patienten mit Depression unterstützt werden kann. Die tDCS ist ein Verfahren mit welchem kortikale Aktivität gesteigert (anodal) bzw. reduziert (kathodal) werden kann. Die Fähigkeit zur kognitiven Kontrolle über emotionale Wahrnehmung wird durch eine Aufgabe geprüft und trainiert bei der einstellige Zahlen auditiv präsentiert und die jeweils zuletzt dargebotene Zahl mit der davor addiert werden soll. Die Geschwindigkeit der Darbietung der Zahlen steigt in Abhängigkeit der Richtigkeit der Ergebnisse. Bei Fehlern wird das Intervall zwischen den präsentierten Zahlen reduziert. Diese Aufgabe erfordert fokussierte Aufmerksamkeit und die Inhibition negativer Affekte. Die erfolgreiche Hemmung von Ärger und Frustration steht in positivem Zusammenhang mit dem Erfolg. Mit der hier untersuchten Kombination des Trainings dieser Aufgabe und tDCS sollen die Wirkmechanismen und neurophysiologischen Grundlagen der antidepressiven nicht-invasiven Hirnstimulation untersucht und neue Möglichkeit zur Verbesserung der Behandlung depressiver Störungen entwickelt werden. Zunächst werden die Effekte unterschiedlicher Stimulationspolaritäten (anodal, kathodal) und Stimulationsstärken (1mA, 2mA) sowie unterschiedlicher Stimulationsareale (linker und rechter dorsolateraler Präfrontalkortex) auf das Training kognitiver Kontrollfähigkeit gesunder Versuchspersonen geprüft. Danach werden die am besten wirksamen Parameter bei Patienten mit Depression angewandt. Gleichzeitig werden neurophysiologische, genetische und geschlechtsspezifische Einflussfaktoren auf die Effektivität dieser Intervention untersucht.