Verbund

BIOMIGA - Ein multidisziplinärer Ansatz zur Identifizierung von BIO-Markern von Migräne

Migräne ist eine neurologische Störung, die etwa 15 % der Gesamtbevölkerung betrifft. Bei der chronischen Migräne leiden Betroffene unter starken Kopfschmerzen, die an mehr als 14 Tagen im Monat auftreten können. Vor kurzem wurden neuartige Wirkstoffe, sogenannte CGRP-Antikörper, zur Behandlung von Migräne zugelassen. Diese Medikamente sind gut verträglich, allerdings sehr kostenintensiv und nur bei einem Teil der Patientinnen und Patienten wirksam.

Das Ziel des Verbundes BIOMIGA ist es, krankheitsbedingte Faktoren (sog. Biomarker) zu finden, die Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der CGRP-Antikörper bei Migräne zulassen. Dazu werden Patientinnen und Patienten mit chronischer Migräne mit CGRP-Antikörpern behandelt. Die Wirkung dieser Medikamente wird klinisch, genetisch und mittels verschiedener bildgebenden Verfahren untersucht. Parallel findet eine Analyse im Tiermodell statt. Die Befunde aus der Patientenstudie werden im Tiermodell genutzt und umgekehrt. Letztlich sollen mittels mathematischer Modelle durch Mustererkennung genetische, klinische und bildgebende Daten integriert werden. So soll eine Vorhersage möglich werden, welche Patientinnen und Patienten auf welche Medikamente ansprechen.

Der Verbund BIOMIGA ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst je eine Forschungsgruppe aus Italien, Spanien und Deutschland. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf werden die bildgebenden Untersuchungen der Patientinnen und Patienten aus allen drei Zentren zusammengeführt und analysiert.

Die Ergebnisse können helfen, Vorhersagen darüber zu erlauben, welches das richtige Medikament für einen bestimmten Patienten ist. Dadurch wird die Migränebehandlung personalisiert.

Teilprojekte

Ein multidisziplinärer Ansatz zur Identifizierung von BIO-Markern von Migräne

Förderkennzeichen: 01EW2002
Gesamte Fördersumme: 297.601 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Dr. Arne May
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Neurozentrum, Institut für Systemische Neurowissenschaften
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Ein multidisziplinärer Ansatz zur Identifizierung von BIO-Markern von Migräne

In dem Forschungsprojekt BIOMIGA geht es um die Identifizierung von krankheitsbedingten Faktoren (sog. Biomarker), die das therapeutische Ansprechen von chronischen Migränepatienten (CM) auf die Behandlung mit neuartigen Migränemedikamenten (sog. CGRP-Antikörper) vorhersagen können. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in drei aufeinander aufbauenden Projekten CM-Patienten drei Monate lang mit einem CGRP-Antikörper behandelt : 1) eine gründliche klinische Phänotypisierung; 2) genbezogene Parameter; 3) Neurobildgebung. Weiterhin ist eine präklinische (Tier-)Studie geplant, die allerdings nur in Italien stattfindet. Die Parameter von 1-3 und die Parameter der präklinischen Studie werden schließlich in mathematische Modelle zur Mustererkennung mittels künstlicher Intelligenz eingespeist, um den oder die Biomarker zu identifizieren die Vorhersagen bei welchen Patienten die neue Therapie mit CGRP-Antikörpern wirksam ist. Die Parameter der Projekte 1-3 werden in allen beteiligten Ländern gesammelt. In Hamburg wird schwerpunktmäßig zusätzlich funktionelle Bildgebung mittels Magnetresonanztomographie (f-MRT) durchgeführt und die Bildgebungsparameter aller drei Länder ausgewertet. Die im Rahmen des BIOMIGA-Projekts gewonnenen Erkenntnisse sollen die Grundlage für einen innovativen, personalisierten Ansatz zur Behandlung von Migräne liefern: das richtige Medikament für den richtigen Patienten. Dieser Ansatz wird die Qualität der Versorgung von Migränepatienten entscheidend verbessern und soll verhindern, dass Patienten für sie unwirksame oder schlecht verträgliche Medikamente bekommen. BIOMIGA wird helfen die Pathophysiologie der Migräne besser zu verstehen und stellt darüber hinaus auch einen wertvollen Beitrag zur Ressourcennutzung dar.