Die Subarachnoidalblutung (SAB) ist eine vergleichsweise seltene aber besonders schwerwiegende Form des Schlaganfalls. Wie auch das Schädel-Hirn-Trauma kann die SAB bei Betroffenen zu Langzeitfolgen wie motorischen, kognitiven und emotionalen Behinderungen sowie Epilepsie führen. Um die Frühtherapie zu verbessern, ist eine genauere Beurteilung der Patientinnen und Patienten mit akuten Hirnschäden auf der Intensivstation erforderlich. Eine vielversprechende Möglichkeit würden sogenannte Biomarker darstellen, da diese auch dann erhoben werden können, wenn die Betroffenen beatmet oder betäubt werden müssen.
Die Forschenden des Verbundes „EBio2“ suchen nach Biomarkern im Blut und in bildgebenden Hirndaten von Menschen mit einer akuten Hirnschädigung durch SAB während des ersten Aufenthalts auf der Intensivstation. Diese Biomarker sollen Vorhersagen erlauben, bei welchen Patientinnen und Patienten sich der Zustand schnell verschlechtert. Die so identifizierten Biomarker werden parallel in mehreren Tiermodellen überprüft und im Detail untersucht. Sie sollen es zukünftig ermöglichen, frühzeitig und gezielt über Behandlungsoptionen entscheiden zu können. Dadurch soll die Sterblichkeit und das Auftreten von Behinderungen reduziert werden.
Der Verbund EBio2 ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst je eine Forschungsgruppe aus Deutschland, Kanada und Italien. An der Charité werden Blut- und Bildgebungsdaten von SAB-Patientinnen und Patienten analysiert und Spätfolgen der Betroffenen erfasst. Zudem trägt die Charité durch die Untersuchung des SAB-Tiermodells zum Vergleich verschiedener Tiermodelle mit Ergebnissen beim Menschen bei und koordiniert den Verbund.