Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit und führen zu massiven Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Depressive Patientinnen und Patienten sprechen unterschiedlich gut auf die verschiedenen antidepressiven Therapieoptionen an. Es wird vermutet, dass es verschiedene Subtypen von Depressionen gibt, die unterschiedlich behandelt werden müssen. Deswegen besteht großer Bedarf, die präzise Diagnose der Krankheit zu verbessern, um Therapien gezielter einsetzen zu können.
Das Ziel des Verbundes MOODMARKER ist es, ein Biomarker-Profil für Depressionen zu erstellen. Biomarker sind biologische Merkmale, die für eine bestimmte Krankheit charakteristisch sind. Die Forschenden werden solche Merkmale von Betroffenen, beispielsweise Proben von Hirnflüssigkeit, mit modernen gentechnischen Verfahren untersuchen. Dieses Biomarker-Profil wird dann während einer Therapie mit Antidepressiva beobachtet, um Rückschlüsse auf den Behandlungserfolg ziehen zu können.
Der Verbund MOODMARKER ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland, Italien, Kanada und der Schweiz. Das Universitätsklinikum Ulm wird Proben von Biomaterialien bereitstellen und das Biomarker-Profil erstellen. Die Konsortialpartner verfügen über Biomaterialien von Patientinnen und Patienten während des Therapieverlaufes sowie über Proben aus tierexperimentellen Studien. Diese werden ebenfalls durch das Universitätsklinikum Ulm untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse können dabei helfen, den Krankheitsmechanismus besser zu verstehen, die Diagnose zu präzisieren und den Therapieerfolg zu verbessern.