Jedes Jahr erleiden weltweit etwa 15 Millionen Menschen einen ischämischen Schlaganfall. Die Erkrankung wird typischerweise durch eine mangelnde Blutversorgung des Gehirns verursacht. Bei vielen Patientinnen und Patienten verläuft ein Schlaganfall nicht tödlich, führt aber zu Spätfolgen. So leiden viele Betroffene lebenslang unter Lähmungen, dem Verlust der Sprache, unter Depressionen oder einem Gedächtnisverlust sowie unter Demenz. Bisher ist es noch nicht möglich, frühzeitig die Patientinnen und Patienten zu identifizieren, die nach einem Schlaganfall lebenslang behindert sein werden. Somit ist auch eine gezielte und frühzeitige Therapie bislang nicht möglich. Ziel des Vorhabens ist es, die Prädiktion und Diagnose von Langzeitschäden nach einem Schlaganfall zu verbessern.
Nach einem ischämischen Schlaganfall werden sogenannte Vesikel von Nervenzellen in den Blutkreislauf abgegeben. Der transnationale Verbund „iBioStroke“ untersucht, ob diese als Biomarker zur Vorhersage des langfristigen Krankheitsverlaufs nach einem Schlaganfall genutzt werden können. Dazu werden Blutproben zu verschiedenen Zeitpunkten nach einen Schlaganfall auf neuronale Vesikel und deren enthaltene Proteine analysiert. Zudem sollen Gene identifiziert werden, die eine positive oder negative Vorhersage zu Langzeitschäden erlauben. Langfristig könnten so Bluttests zur Vorhersage von Spätfolgen nach einem Schlaganfall entwickelt werden.
Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Rumänien, Deutschland, Finnland, Spanien und Polen. Die LMU München trägt zu den Verbundzielen durch experimentelle Untersuchungen zu Langzeitschäden nach einem Schlaganfall bei Mäusen bei.