Förderkennzeichen: | 01EW2006 |
Fördersumme: | 306.172 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2023 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Nikolaus Plesnila |
Adresse: |
Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Schlaganfall und Demenzforschung Feodor-Lynen-Str. 17 81377 München |
Jedes Jahr erkranken weltweit etwa 15 Millionen Menschen an einem Schlaganfall, eine Erkrankung, die typischerweise durch mangelnde Blutversorgung des Gehirns verursacht wird. Während viele Patienten einen Schlaganfall akut überstehen, sind viele von ihnen mit lebenslangen Behinderungen wie z.B. Lähmung, Sprachverlust, Depressionen, Gedächtnisverlust und schließlich Demenz, ähnlich der Alzheimer-Krankheit, betroffen. Leider sind wir immer noch nicht in der Lage, diejenigen Patienten zu identifizieren, die für die Entwicklung lebenslanger Behinderungen nach einem Schlaganfall gefährdet sind. Daher gelingt es bisher nicht rechtzeitig mit der Behandlung dieser Patienten zu beginnen, um weitere Hirnschäden zu vermeiden. Das aktuelle Projekt vereint einige der besten und erfahrensten europäischen Wissenschaftler im Bereich der experimentellen und klinischen Schlaganfallforschung. Ziel dieses einzigartigen europäischen Konsortiums ist zu untersuchen, ob Vesikel, die nach einem Schlaganfall von Nervenzellen in den Blutkreislauf abgegeben werden, zur Vorhersage des langfristigen Krankheitsverlaufs genutzt werden können. Blut und Rückenmarksflüssigkeit werden zu verschiedenen Zeitpunkten nach einem Schlaganfall von Versuchstieren und Patienten entnommen. Neuronale extrazelluläre Vesikel (ND-EVs) werden isoliert und darin enthaltene Proteine und Mikro-RNAs gemessen und quantifiziert. Die aus diesen Untersuchungen gewonnenen Daten werden in einer gemeinsamen Datenbank gespeichert und mit modernsten bioinformatischen Ansätzen analysiert, um Kombinationen von Merkmalen zu identifizieren, die als Prädiktoren (Biomarker) für ein gutes oder schlechtes Outcome nach einem Schlaganfall dienen können. Das langfristige Hauptziel des aktuellen Konsortiums ist die Entwicklung von Bluttests, die den Krankheitsverlauf nach einem Schlaganfall vorhersagen können. Dieses Teilprojekt wird diese Biomarker in einem experimentellen Schlaganafallmodell bei Mäusen identifizieren.