Viele Patientinnen und Patienten, die an einer Majoren Depression leiden, sprechen nicht auf eine konventionelle Behandlung mittels Anti-Depressiva an. Um den Behandlungserfolg zu verbessern, wurde kürzlich ein neuer Wirkstoff, Ketamin, zugelassen. Jedoch zeigt auch eine Behandlung mit Ketamin nur bei einem Teil der betroffenen Personen Erfolg und kann außerdem zu schweren Nebenwirkungen führen. Daher ist es wichtig, den individuellen Nutzen der Therapie im Vorhinein abzuschätzen zu können.
Im Verbund NeuroMarKet sollen Biomarker untersucht werden, die den Erfolg einer Ketamin-Behandlung bei Menschen mit therapieresistenten Depressionen anzeigen können. Biomarker sind biologische Merkmale, die für eine bestimmte Krankheit charakteristisch sind. Dazu werden Blutproben von therapieresistenten Patientinnen und Patienten, denen Ketamin verabreicht wird, entnommen und molekularbiologisch untersucht. Zusätzlich wird das Gehirn der Betroffenen mit bildgebenden Verfahren untersucht. Die Erkenntnisse aus beiden Ansätzen sollen kombiniert und so ein breites Biomarker-Profil erstellt werden. Parallel zu den klinischen Untersuchungen, sollen die Mechanismen, welche dem variierenden Erfolg einer Ketamin-Therapie zugrunde liegen, im Tiermodell untersucht werden.
Der Verbund NeuroMarKet ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland und jeweils eine aus Frankreich und Finnland. Das Universitätsklinikum Jena und das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim entnehmen und untersuchen die Blutproben der therapieresistenten Patientinnen und Patienten und führen die bildgebenden Untersuchungen durch. Zusätzlich dazu übernimmt das ZI Mannheim die analogen Untersuchungen im Tiermodell.
Die Ergebnisse können helfen, den Behandlungserfolg einer Ketamin-Therapie im Vorhinein besser abzuschätzen, um Patientinnen und Patienten keinen unnötigen Nebenwirkungen auszusetzen.