Schizophrenie ist eine psychiatrische Störung mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen und deren Angehörigen. Eine genaue Diagnose der individuellen Krankheitsausprägung ist grundlegend für den Erfolg einer Therapie. Die Genauigkeit der Diagnose bei Schizophrenie ist jedoch immer noch gering. Biomarker könnten helfen, die Diagnostik zu vereinfachen und zu verbessern. Hierbei handelt es sich um biologische Merkmale, die für eine bestimmte Krankheit und deren unterschiedliche Ausprägungen charakteristisch sind.
Im Verbund IMBALANCE sollen Biomarker für Schizophrenie untersucht werden, die auf einer Veränderung der Hirnaktivität basieren. Bei schizophrenen Menschen ist das Gleichgewicht von erregender und hemmender Hirnaktivität gestört. Diese Veränderungen sollen mit bildgebenden und elektrophysiologischen Verfahren gemessen und mit klinischen Symptomen korreliert werden. Das so entwickelte Biomarker-Profil wird während einer medikamentösen Behandlung beobachtet, um Rückschlüsse auf die Wirkweise der Behandlung zu ziehen. Die Forschungsarbeiten an Patientinnen und Patienten werden parallel durch Untersuchungen am Tiermodell begleitet.
Der Verbund IMBALANCE ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland und jeweils eine aus Spanien, Frankreich und Großbritannien. Die Charité Berlin übernimmt dabei die Untersuchungen an Menschen mittels elektrophysiologischer und bildgebender Verfahren. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf leitet die Untersuchung von Biomarkern während einer medikamentösen Behandlung.
Die Ergebnisse können helfen, ein Biomarker-Profil für Schizophrenie zu entwickeln, welches die Genauigkeit der Diagnose und den darauf basierenden Therapieerfolg verbessert.