Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch Zecken übertragene Virus-Erkrankung. Das FSME-Virus wird in erster Linie von Zecken auf den Menschen übertragen. Es sind jedoch auch Fälle bekannt, bei denen der Genuss von Rohmilch von infizierten Kühen oder Ziegen die Krankheit ausgelöst hat.
Das FSME-Virus kommt in Deutschland in den beiden Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg am häufigsten vor. Dort treten rund 85 % der in Deutschland gemeldeten Infektionen auf. Die Symptome ähneln einer Sommergrippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einem Teil der Infizierten befällt das FSME-Virus das zentrale Nervensystem und führt zur Hirnhautentzündung. Zur Prävention der FSME steht in Deutschland eine wirksame Impfung zur Verfügung.
Ziel des Verbundes ist bestehende Wissenslücken zum Thema FSME sowie Impfhindernisse aus Sicht der Ärzteschaft und der Vertreterinnen und Vertreter der Gesundheitsämter zu identifizieren. Dazu werden Befragungen parallel in Bayern und Baden-Württemberg durchgeführt. Danach sollen Informationsmaterialien zum Thema zeckenübertragene Erkrankungen und FSME-Impfung als Hilfestellung für Gesundheitsämter und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte entwickelt, eingeführt und evaluiert werden.
Der Verbund ist Teil des Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten. Dabei wird insbesondere der „One Health“-Ansatz und der Transfer der Ergebnisse in die Anwendung des öffentlichen Gesundheitsdienstes verfolgt.