Das Bakterium Coxiella burnetii infiziert eine Vielzahl von Wirtsarten. Die Infektionsroute sowie die Schwere der Erkrankung sind dabei speziesspezifisch. So infizieren sich Menschen, wenn sie infektiöses Material von Schafen, Ziegen und Rindern inhalieren. In Folge dessen können sie an akutem oder chronischem Q-Fieber, einem Fieber mit grippeähnlichen Symptomen, erkranken. Bei kleinen Wiederkäuern verläuft die Infektion dagegen meist asymptomatisch. Es wird angenommen, dass das Bakterium durch Zecken auf die kleinen Wiederkäuer übertragen wird.
Um diese Unterschiede besser verstehen zu können, werden die Verbundpartner zwei Fragen bearbeiten: 1) Überlebt C. burnetii innerhalb der Zellen der verschiedenen Spezies unterschiedlich? 2) Ändert die Wechselwirkung von C. burnetii mit einer Wirtszellart ihre Infektiösität für Zellen der anderen Wirtsarten? Darüber hinaus sollen die molekularen Aktivitäten von neu identifizierten Virulenz-Faktoren bestimmt werden, die möglicherweise spezifisch für eine Spezies sind oder eindeutig pathogenes Potenzial aufweisen. Alle gewonnenen Ergebnisse werden in eine interaktive Datenbank und eine Q-Fieber-Leitlinie integriert, um den öffentlichen Gesundheitsdienst bei der Erkennung, Überwachung und Bekämpfung von C. burnetii zu unterstützen.
Der Verbund ist Teil des Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten. Dabei wird insbesondere der „One Health“-Ansatz (gleichzeitige Berücksichtigung human- und veterinärmedizinischer Aspekte) und der Transfer der Ergebnisse in die Anwendung des öffentlichen Gesundheitsdienstes verfolgt.
Q-GAPS – Homepage: Deutsches Interdisziplinäres Q-Fieber Forschungsprogramm