Zahlreiche Krankheitserreger können zwischen Mensch und Tier übertragen werden und verursachen zoonotische Erkrankungen. Hantaviren und Leptospiren, die in diesem Verbund untersucht werden, rufen im Menschen eine grippeähnliche Krankheit hervor. Ziel des interdisziplinären Verbundes ist es, die notwendige Wissensbasis über die Verbreitung von den zwei durch Nagetiere übertragenen Zoonoseerregern zu schaffen und die gewonnenen Erkenntnisse in Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes umzusetzen. Dazu sollen die erreger-, tier-, und umweltbezogenen Aspekte der Erregerübertragung und die humane Erkrankung untersucht werden. Wichtige Gesichtspunkte hierbei sind soziale Aspekte der Sensibilisierung und Risikowahrnehmung der Bevölkerung und der niedergelassenen Ärzte. Schließlich sollen die Erkenntnisse in die Erarbeitung einer Risikobewertung durch die Entwicklung von Gefahrenkarten, Frühwarnmodulen, Risikomanagementplänen und Gesundheitsempfehlungen umgesetzt werden. Eine wichtige Komponente ist dabei die Information an die Bevölkerung und besonders betroffene Personengruppen unter Einbeziehung des öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie der Veterinär- und Humanmedizin.
Der Verbund ist Teil des Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten. Dabei wird insbesondere der „One Health“-Ansatz (gleichzeitige Berücksichtigung human- und veterinärmedizinischer Aspekte) und der Transfer der Ergebnisse in die Anwendung des öffentlichen Gesundheitsdienstes verfolgt.