Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2016 |
Förderzeitraum: | 2017 - 2025 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 40 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | Insgesamt 54: Ein Koordinierungsprojekt; Modul 1: Sieben Verbünde mit insgesamt 47 Vorhaben; Modul 2: sechs Nachwuchsgruppen; Modul 3: noch offen – Einzelvorhaben zu aktuellen Herausforderungen (Rapid Response) |
1. Ziele des Förderschwerpunktes
Die gesundheitspolitische Bedeutung von Infektionskrankheiten nimmt stetig zu. Ursachen liegen beispielsweise im Auftreten neuer Erreger, der Zunahme antimikrobieller Resistenzen, der Globalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft sowie dem Bevölkerungswachstum. Von besonderer Bedeutung sind dabei zoonotische Infektionskrankheiten. Hier kann ein Erreger zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Epidemien infolge von Ebola, Influenza oder dem MERS-Corona-Virus sind prominente Beispiele für zoonotische Infektionskrankheiten der vergangenen Jahre. Der Bedarf an wissenschaftlich begründeten Konzepten für eine nachhaltig wirksame Prävention, Diagnostik und Therapie von zoonotischen Infektionskrankheiten ist daher groß.
Mit dem „Nationalen Forschungsnetz zoonotische Infektionskrankheiten“ wird die infektiologische Forschungsförderung des BMBF nachhaltig um die Zoonosenforschung und den One Health-Ansatz ergänzt. Das Nationale Forschungsnetz setzt sich aus drei eigenständigen Modulen zusammen.
In dem Forschungsnetz ist eine enge Vernetzung zwischen Arbeitsgruppen der Humanmedizin mit Gruppen vorzusehen, welche die tierischen Reservoire erforschen. Dazu können Arbeitsgruppen aus der Veterinärmedizin, dem Lebensmittel- und Umweltsektor oder der Wildtier- und Vektorbiologie gehören. Auch Arbeitsgruppen des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) in der Human- und Veterinärmedizin sollen eingebunden werden.
Das Forschungsnetz soll darauf ausgerichtet sein, die Ergebnisse in konkrete Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von zoonotischen Infektionskrankheiten umzusetzen.
2. Stand der Fördermaßnahme
Modul 1 (Forschungsverbünde zoonotische Infektionskranksheiten): Für dieses Modul der Förderbekanntmachung wurden sieben Verbünde zur Förderung ausgewählt. Zwei Verbünde haben ihre Arbeit im Juli 2017 und fünf im September 2017 aufgenommen.
Modul 2 (Nachwuchsgruppen für die Zoonosenforschung): Sechs Nachwuchsgruppen werden gefördert – fünf ab Juli 2017 und eine ab August 2018.
Modul 3 (Einzelvorhaben zu aktuellen Herausforderungen – Rapid Response): noch offen
Die Verbünde und Nachwuchsgruppen werden in dem Forschungsnetz zusammengeführt und vernetzt. Dafür wurde ein Koordinierungskreis aus Vertreterinnen und Vertretern der Verbünde, Nachwuchsgruppen, des ÖGD in der Human- und Veterinärmedizin sowie der beteiligten Ministerien, BMBF, BMG, BMEL und BMVg, eingerichtet. Die konstituierende Sitzung fand am 29.05.2017 im BMBF statt. Auf der Sitzung wurde Prof. Dr. Christian Drosten, Charite Berlin, zum Sprecher der Koordinierungskreises und des Forschungsnetzes gewählt. Für die Koordination hat Prof. Drosten einen Antrag eingereicht. Das Koordinierungsprojekt wird seit November 2017 gefördert.
Aufgaben des Koordinierungskreises sind die Vernetzung der geförderten Partner untereinander und mit dem ÖGD in der Human- und Veterinärmedizin. Für die Vernetzungsprojekte stehen Finanzmittel zur Verfügung. Das Ziel ist letztendlich der Transfer der Ergebnisse in die Anwendung des ÖGDs.
Das BMBF stellt insgesamt 40 Millionen Euro für das Forschungsnetz für fünf Jahre (2017 bis 2022) zur Verfügung. Nach ca. 2,5 Jahren Förderung ist eine Zwischenbegutachtung vorgesehen.
Projekte zur Erforschung von COVID-19 im Zuge des Ausbruchs von SARS-CoV-2