Förderkennzeichen: | 01KI2026C |
Fördersumme: | 231.432 EUR |
Förderzeitraum: | 2021 - 2023 |
Projektleitung: | PD Dr. Sandra Junglen |
Adresse: |
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Virologie Charitéplatz 1 10117 Berlin |
Stechmücken sind häufig auch mit Viren infiziert, die Vertebraten nicht infizieren können und daher auf Arthropoden als Wirte beschränkt sind. Diese sogenannten insekten-spezifischen Viren sind weltweit in Moskitopopulationen zu finden und sind in der Lage, die Übertragung von Arboviren durch Stechmücken zu beeinflussen. Es konnte beispielsweise gezeigt werden, dass bestimmte insekten-spezifische Viren eine Infektion von Stechmücken mit West-Nil- Virus (WNV) unterdrücken. Damit können diese Viren die Verbreitung von WNV stark beeinflussen. Insgesamt lassen die Ergebnisse bisheriger Studien vermuten, dass es virus- und vektorspezifische Unterschiede bei der Interferenz von insekten-spezifischen Viren und Arboviren gibt und dass insekten-spezifische Viren eine wichtige regulatorische Rolle bei der Vektorkompetenz spielen. Da diese Viren natürlich vorkommen und Vertebraten nicht infizieren können, stellen sie eine sichere und ökologisch vertretbare alternative Vektorkontrollmaßnahme dar. Die bisherigen Studien zur Interferenz zwischen insekten-spezifischen Viren und Arboviren in Stechmücken beschränken sich auf wenige Virustaxa, die oftmals weder die gleichen Stechmücken infizieren noch geographisch zusammen vorkommen. Weiterhin besteht kaum Kenntnis über in Deutschland endemisch vorkommende insekten-spezifische Viren, deren mögliche Interaktion mit WNV und inwiefern diese Viren für die Vektorbekämpfung eingesetzt werden können.