Förderkennzeichen: | 01KI1723F |
Fördersumme: | 192.640 EUR |
Förderzeitraum: | 2017 - 2020 |
Projektleitung: | PD Dr. Thorsten Wolff |
Adresse: |
Robert Koch-Institut (RKI), Abt. für Infektionsepidemiologie Seestr. 10 13353 Berlin |
Wenn Menschen an einem unbekannten, aus einer Tierquelle stammenden neuen respiratorischen Pathogen wie z. B. dem MERS Coronavirus erkranken, stellen sich eine Reihe von Fragen, die im Rahmen einer schnellen Risikobewertung geklärt werden müssen, um adäquate Ausbruchskontrollmaßnahmen im Public Health Sektor zu initiieren. Dies betrifft insbesondere das Potenzial des neuen Erregers zum Auslösen von schweren Erkrankungen und zur Ausbreitung in der menschlichen Bevölkerung. Zoonotische Übertragungen werden durch initial meist unbekannte Faktoren des Pathogens und des menschlichen Wirts ermöglicht. Erste Untersuchungen und Abschätzungen sollten daher nicht nur das neue Pathogen sondern idealerweise auch menschliche primäre Zellen bzw. Gewebe einbeziehen. Im Fall von MERS CoV gibt es bisher kein adäquates Tiermodell, das die pathophysiologischen Konsequenzen einer Infektion beim Menschen reproduziert. Daher lässt sich derzeit nicht genau abschätzen, wie hoch das relative Virulenzpotenzial der fünf im Tierreservoir zirkulierenden Viruslinien im Menschen ist. Das Projekt hat das Ziel, die innerhalb des Konsortiums vorliegenden MERS CoV-Varianten im etablierten Infektionsmodell mit explantiertem humanen Lungengewebe zu charakterisieren. Die gewonnenen Daten und Erfahrungen sollen beispielhaft zur Etablierung eines Bewertungsschemas für neue respiratorische Viren genutzt werden.