Teilprojekt eines Verbundes

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und andere multi-resistente Erreger (MRE) in der Milchlebensmittelkette

Förderkennzeichen: 01KI2009C
Fördersumme: 113.111 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: PD Dr. Bernd-Alois Tenhagen
Adresse: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin

Die infektiöse Euterentzündung (Mastitis) zählt zu den häufigsten Erkrankungen bei Milchkühen und verursacht hohe wirtschaftliche Schäden. Eine zunehmende Anzahl der Mastitiden bei Milchkühen wird durch Methicillin-resistente Staphylococcus (S.) aureus (MRSA) verursacht. Therapiekonzepte gegen Mastitiden basieren in der Regel auf der Gabe von Beta-Laktam-Antibiotika. MRSA sind jedoch unempfindlich gegenüber dieser Antibiotikaklasse, so dass die Therapie der Mastitiden erschwert ist. Zudem könnte eine Behandlung als Selektion für weitere multi-resistente Erreger dienen. Zu diesen gehören beispielsweise die in der ersten Projektphase vermehrt nachgewiesenen Methicillin-resistenten Koagulase-negativen Staphylokokken (MR-KNS). Diese gelten zwar als weit weniger virulent als die MRSA, einige MR-KNS Spezies stehen aber auch in Verdacht, Mastitiden zu verursachen. Neben diesem veterinärmedizinisch relevanten Aspekt besteht auch ein Risiko aus Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes. Methicillin-resistente Staphylokokken (MRS) könnten über die Rohmilch in die Lebensmittelkette gelangen und somit wäre die Übertragung auch zoonotisch relevanter Erreger begünstigt. Das Ziel des Teilprojektes ist es, das Vorkommen von MRS in Milchkuhbeständen durch Entwicklung geeigneter Interventionsmaßnahmen zukünftig zu reduzieren. Zudem soll die Tenazität von MRSA in Rohmilch mit unterschiedlichen Zusätzen und bei der Herstellung von Rohmilchweichkäse abgeschätzt werden. Damit kann das Projekt entscheidend zur Verbesserung der Tiergesundheit und zur Prävention der Weiterverbreitung multi-resistenter Erreger vom Tier zum Menschen beitragen (One-Health-Ansatz).