Teilprojekt eines Verbundes

Populationsgenetik von Vektoren zeckenübertragender Erkrankungen

Förderkennzeichen: 01KI1728E
Fördersumme: 326.411 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2020
Projektleitung: Prof. Dr. Ralph Kühn
Adresse: Technische Universität München, Arbeitsgruppe Molekulare Zoologie
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 2
85354 Freising

Zecken (Ixodes ricinus) und Nagetiere (Myodes glareolus) spielen eine Schlüsselrolle für den natürlichen Übertragungszyklus und die Epidemiologie von zeckenübertragenden Erkrankungen auf Mensch und Tier und werden hierbei als wichtige Vektoren erachtet. Das Teilprojekt "Populationsgenetik von Vektoren zeckenübertragender Erkrankungen" klärt die pathogen- und Landschaft abhängige Populationsstruktur und deckt Ausbreitungsdiskontinuitäten der Vektoren zeckenübertragender Krankheiten auf. Dies erfolgt durch populationsgenetische Analysen von STR und mtDNA-SNP Markern in Kombination mit Informationen zur Ausbreitung von Pathogenen im Allgemeinen und bestimmten Pathogenlinien (PSU = pathogen spezifische Vektoreinheit). Das Verständnis der räumlich-zeitlichen Vektor-Pathogen korrelierten Ausbreitung ist elementar um Infektionsgefahren zu minimieren und unterstützt die Entwicklung von erweiterten präventiven Interventionsstrategien, wie die pathogen-spezifische Vektor abhängige Pilzinfektion. Vergleichende Transkriptom NG-Sequenzierung und Amplikon-Sequenzierung immunrelevanter Kandidatengene ermöglicht es, Vektor-Pathogen korrelierte genetische Varianten in kodierenden Genregionen von experimentell TBEV-infizierten Vektor-Individuen, zu detektieren. Umfassende Kenntnisse zur Verteilung von Vektor-Pathogen-assoziierten SNPs in Zeit und Raum dienen Regionen mit hoher Häufigkeit von individuellen Vektoren zu definieren, die eine genetische Prädisposition auf ein erhöhtes Risiko Träger von zeckenübertragenden Pathogenen zeigen. Die genetischen Informationen zu Vektoren zeckenübertragender Krankheiten fliesen in einem "Genetisch-erweiterten nationalen Pandemieplan zeckenübertragender Erkrankungen” ein.