Eine der Hauptursachen schwerer Sehbehinderungen bei älteren Menschen ist der altersbedingte Verlust von Sehzellen. Diese Zellen vermitteln das scharfe und farbige Sehen und liegen in der Netzhautmitte im hinteren Teil des Auges, der sogenannten Makula. Der Verlust der Sehzellen im Alter kann ohne Behandlung zur völligen Erblindung führen. Um die Ursachen für solche altersbedingten Makuladegenerationen (AMD) und neue Therapiemöglichkeiten zu erforschen, fehlen immer noch gute Modelle. Ein vielversprechender Behandlungsansatz für AMD ist die Transplantation von Sehzellen. Es stellt jedoch immer noch eine große Herausforderung dar, die bisherigen Ergebnisse dazu in die klinische Praxis zu übertragen.
Im Verbund ReDiMoAMD wird deswegen ein durch die Verbundpartner neuentwickeltes AMD-Modell in einem sogenannten humanen Organoid und in der Maus untersucht. Dabei soll die Rolle von Entzündungs- und Zellstoffwechselprozessen bei AMD erforscht werden und die Transplantation von Sehzellen optimiert werden. Der Verbund ReDiMoAMD ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Frankreich, Kanada, der Schweiz und Deutschland. An der Technische Universität Dresden werden die Mechanismen, die zum Absterben der Sehzellen führen können, in dem neuentwickelten humanen Organoid untersucht.
Die Ergebnisse des Projektes können helfen, neue Erkenntnisse über den Krankheitsmechanismus von AMD zu erlangen, die Modelle zur Untersuchung der Krankheit zu verbessern und die Transplantation von Sehzellen als Therapiemöglichkeit für AMD voranzubringen.