Die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist eine Entwicklungsstörung, die sich z. B. durch gestörte soziale Interaktion, stereotypes Verhalten aber auch eine veränderte sensorische Wahrnehmung auszeichnet. Berührungsüberempfindlichkeiten sind ein Beispiel und können möglicherweise die Ausbildung einer Mutter-Kind-Beziehung erschweren und in Verbindung mit der gestörten sozialen Interaktion stehen. Solche Überempfindlichkeiten lassen sich experimentell im Modell wissenschaftlich untersuchen, um den genauen Mechanismus auf Ebene der Nervenzelle und deren Signalweiterleitung zu verstehen.
Das Verbundprojekt TRANSMECH ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Förderung von Zuwendungen für multinationale Forschung zu Erkrankungen der Sinnessysteme“ im Rahmen des ERA-NET NEURON. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Forschungsaktivitäten und
-programme der Partnerländer auf dem Gebiet der krankheitsbezogenen Neurowissenschaften zu bündeln, um gemeinsame kooperative Forschungsansätze zu erarbeiten.
Der Forschungsverbund erforscht einen möglichen Schlüsselmechanismus in sensorischen Nervenzellen als Ursache der Berührungsüberempfindlichkeit, indem die Signalwege dieser Zellen auf molekularer Ebene untersucht und verschiedene Substanzen auf ihre positive Wirksamkeit getestet werden. Sowohl Tiermodelle von ASS als auch sensorische Nervenzellen, die aus Hautzellen von Patienten und Patientinnen mit ASS hergestellt werden, werden dazu genutzt. Ziel ist es, auf neue Behandlungsstrategien für ASS hinzuarbeiten.
In dem Projekt arbeitet ein deutscher Verbundpartner mit je einem Partner aus Griechenland (Koordination) und Kanada interdisziplinär zusammen. Dabei trägt der deutsche Partner mit Untersuchungen im Tiermodell zum Verbundziel bei.