Viele Menschen erleiden leichte Gehirnerschütterungen, die keine akuten Symptome nach sich ziehen. Diese subklinischen Kopferschütterungen kommen besonders häufig bei einigen Sportarten vor. Beim Fußballspielen zum Beispiel werden sie oft durch Kopfbälle hervorgerufen. Bisher wurden solche Kopferschütterungen als harmlos eingestuft. Neueste Befunde weisen aber darauf hin, dass wiederholte Kopferschütterungen auch zu Langzeitschäden im Gehirn führen können. Wie hoch das Risiko ist und welche Schäden auftreten können, ist bislang weitgehend unbekannt. Das Ziel des Forschungsverbundes „RepImpact“ ist es, Schädigungen des Gehirns durch wiederholte Kopferschütterungen zu charakterisieren und Risikofaktoren zu ermitteln. Die Forschungsergebnisse werden dazu beitragen, Prävention, Diagnose und Behandlung zu verbessern.
In dem Verbund arbeiten Forscherinnen und Forscher aus Neurobiologie, Psychiatrie, Sportwissenschaften und theoretischen Neurowissenschaften zusammen. Sie untersuchen jugendliche Fußballspieler im Verlauf einer Spielsaison mittels bildgebender Verfahren sowie neurobiologischer und neuropsychologischer Tests, um mögliche Veränderungen im Gehirn zu erfassen. Die Spieler werden zudem mit Beschleunigungssensoren ausgestattet, die Häufigkeit und Stärke von Kopferschütterungen messen, um das Ausmaß der Belastung mit Veränderungen im Gehirn in Verbindung setzen zu können.
Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst eine Forschungsgruppe aus Deutschland sowie jeweils eine Gruppe aus Belgien, Israel, Norwegen, der Slowakei und den Niederlanden. Der deutsche Partner trägt mit der Rekrutierung der Sportler, der Erhebung neurologischer und neuropsychologischer Daten als auch der Analyse mittels bildgebender Verfahren zur Erreichung der Verbundziele bei.