Schädel-Hirn-Traumata (SHT) und Rückenmarksverletzungen führen oft zu schweren Beeinträchtigungen wie Lähmungen und/oder Verlust der Sinnesempfindung betroffener Körperregionen. Neuere Befunde deuten darauf hin, dass diese Beeinträchtigungen nicht nur durch die eigentliche Verletzung lokal hervorgerufen werden. Die lokale Verletzung setzt Prozesse in Gang, die auch entfernte Hirnareale schädigen. Das Ziel des Forschungsverbundes „TRAINS“ ist es, die Mechanismen aufzuklären, die zu Schädigungen in entfernten Hirnarealen führen, um bessere Therapieansätze entwickeln zu können.
Die Forscherinnen und Forscher vergleichen zum einen den Verlauf der Krankheitsprozesse nach SHT und Rückenmarksverletzungen im erwachsenen und jungen, sich noch entwickelnden Gehirn. So soll ermittelt werden, ob die Wirksamkeit von Therapien altersabhängig ist und eventuell entsprechend angepasst werden müssen. Zum anderen wird analysiert, inwieweit Schädigungen in entfernten Hirnarealen vom Schweregrad der initialen Verletzung abhängen. In einem weiteren Schritt wird erforscht, ob Entzündungsprozesse, die nach einer Verletzung des Nervensystems auftreten, zu den Schädigungen in entfernten Hirnarealen beitragen.
Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst eine Forschungsgruppe aus Deutschland, sowie zwei Gruppen aus Frankreich und jeweils eine Gruppe aus Israel, Lettland und Polen. Der deutsche Partner trägt mit der Untersuchung von Veränderungen der Nervenverbindungen nach SHT und Rückenmarksverletzungen im Mausmodell bei.