Teilprojekt eines Verbundes

Untersuchungen zur MRE-Reduktion in schweinehaltenden Betrieben

Förderkennzeichen: 01KI1727B
Fördersumme: 298.211 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2020
Projektleitung: Prof. Dr. Marc Boelhauve
Adresse: Fachhochschule Südwestfalen, Standort Soest, Fachbereich Agrarwirtschaft
Lübecker Ring 2
59494 Soest

Multiresistente Erreger (MRE) werden sowohl in der Humanmedizin wie auch in Nutztierhaltungen nachgewiesen. Darüber hinaus sind diese Erreger auch bei exponierten Personen und Verbrauchern vorkommend. Heutzutage werden MRSA und ESBL-produzierende Erreger in mehr als 50% aller Schweinehaltungen in Deutschland nachgewiesen, zum Teil auch Colistin-resistente Gram-negative und Linezolid- oder Daptomycin-resistente Gram-positive Erreger. Neben verstärkten Impfmaßnahmen, der Förderung der Tiergesundheit und der Reduktion des Antibiotikaeinsatzes, könnten zwei Hygiene-Interventionen die weitere Verbreitung von MRE minimieren: 1) Entfernung der MRE aus der Stallumgebung (Dekontamination) und 2) Entfernung der MRE aus Tieren und Menschen (Dekolonisation). Das Ziel dieses Teilprojektes ist die Untersuchung des Effektes von zwei unterschiedlichen Techniken, um MRE zu reduzieren: 1) Aktive Veränderung der Umgebung durch Ausbringungen von kompetitiven, nicht-resistenten, nicht-krankmachenden Bakterien (Lactobacillus spp.) im Schweinestall. Diese Ausbringung kann über die Luft bzw. durch eine Verfütterung erreicht werden. 2) Die Untersuchung des Einflusses von alternativen Haltungsformen, wie z. B. Einfluss der Tierhaltung auf Stroh auf das MRE-Vorkommen. Diese Interventionsprojekte sollen Ferkelaufzucht, Saugferkel und Sauen umfassen. Finales Ziel ist die Anwendung der MRE-Reduktionsmaßnahmen auf ganze Tierbestände.