Förderkennzeichen: | 01KI2005F |
Fördersumme: | 95.244 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2022 |
Projektleitung: | Dr. Hendrik Wilking |
Adresse: |
Robert Koch-Institut (RKI), Abt. für Infektionsepidemiologie Seestr. 10 13353 Berlin |
Der Nachweis des zoonotischen Potenzials von BoDV-1 in der ersten Förderungsphase hat die epidemiologische Untersuchung dieses Virus in den Vordergrund gerückt. Daher soll in der zweiten Förderphase auch BoDV-1 epidemiologisch untersucht werden. Inzidenz, Übertragungswege, Risikofaktoren, aber auch die Krankheitsbilder von BoDV-1 beim Menschen sind nicht vollständig geklärt und es ist eine systematische Fallfindung (active case finding) erforderlich. Zusammen mit dem Teilprojekt (TP) 5 sollten Kliniken im Risikogebiet kontaktiert werden und über die Notwendigkeit informiert werden, BoDV-1 in die Differentialdiagnose von Meningoenzephalitis- Patienten aufzunehmen. Die Kontaktpartner werden eingeladen, diagnostisches Probenmaterial an das Labor des BNITM einzusenden. Die Ergebnisse gehen in die Risikobewertung durch TP7 ein. Unabhängig davon können im deutschen Infektionsschutzgesetz (IfSG) Gesundheitsbehörden Meldungen von BoDV-1-Fällen von Ärzten oder Laboratorien erhalten. Die Arbeitsschwerpunkte beinhalten ausführliche Interviews mit Patienten oder Haushaltsmitgliedern. Im Falle einer Meldung nach Infektionsschutzgesetz bittet das RKI das örtliche Gesundheitsamt, die Zustimmung der angemeldeten Patienten oder ihrer Angehörigen zur Teilnahme einzuholen. Die Daten werden vor Ort in einem sehr detaillierten Interview mit den Haushaltsmitgliedern mithilfe eines standardisierten, semiquantitativen Fragebogens zum Krankheitsverlauf, zu vorbestehenden Zuständen und möglichen Risikofaktoren wie Tierkontakt, Freizeitverhalten, Lebensumfeld, Reisen und Ernährung erhoben. Anschließend werden die Daten am RKI ausgewertet.