Förderkennzeichen: | 01EW2301 |
Fördersumme: | 359.458 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | PhD Corinne Benakis |
Adresse: |
Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Schlaganfall und Demenzforschung Feodor-Lynen-Str. 17 81377 München |
Der Schlaganfall ist eine der häufigsten Todesursachen und die Hauptursache für langfristige Behinderungen, auf der ganzen Welt, obwohl es nur sehr wenige Behandlungsmöglichkeiten gibt. Neuere Forschungen haben ergeben, dass die Bakterien in unserem Darm - die sogenannte Mikrobiota - über kleine Moleküle, die nur die Mikrobiota produziert, mit den Zellen des Körpers kommunizieren können. Diese bakteriellen Moleküle können überall im Körper reisen, auch im Gehirn, und sie können die Funktion der Zellen, mit denen sie interagieren, verändern. So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass die Mikrobiota, wenn Ballaststoffe wie Obst und Gemüse gegessen werden, ein Molekül produziert, das das Gehirn erreichen und die Gehirnschranke schützen kann. Im Vorhaben soll untersucht werden, ob diese von der Darmmikrobiota produzierten Moleküle die Gehirnschranken schützen können, indem sie Entzündungen und neuronale Schäden, die durch einen Schlaganfall verursacht werden, verhindern. Um diese Forschungshypothese zu beantworten, wird das Fachwissen der drei Gruppen zu den folgenden Themen kombinieren: Darmmikrobiota bei Schlaganfall (Deutschland), Darm- und Hirnbarrieren (Türkei) und translationale Ansätze bei Schlaganfall (Schweiz). Das Konzept, dass Moleküle der Darmmikrobiota zur Vorbeugung von Hirnschäden nach einem Schlaganfall eingesetzt werden können, ist sehr vielversprechend. Wenn man ihre Funktionsweise besser versteht, sollte es in Zukunft möglich sein, Menschen mit Schlaganfallrisiko eine Behandlung anzubieten, bei der sie eine Lösung trinken, die aus nützlichen Bakterien oder nützlichen Molekülen besteht, die von den Bakterien produziert werden, sogenannte Probiotika und Postbiotika. Dadurch würde die Mikrobiota gestärkt, was wiederum die Gehirnbarrieren schützen und verhindern würde, dass Neuronen nach einem Schlaganfall geschädigt werden.