Verbund

COHDICH - Folgen hämostatischer Defekte nach intrazerebraler Blutung

Den IZB können kleinere Blutungen, sogenannte zerebrale Mikroblutungen, vorangehen und auf ein erhöhtes Risiko für IZB hinweisen. Angeborene Gerinnungsstörungen des Blutes führen dazu, dass es bei Blutungen nicht oder nur langsam zu einem Wundverschluss kommt. Es kann zudem zu spontanen Blutungen kommen. Bislang ist nicht geklärt, ob solche Gerinnungsstörungen das Risiko für mikro- und intrazerebrale Blutungen erhöhen kann.

Ziel des Verbundes ist es deshalb herauszufinden, ob spezielle Gerinnungsstörungen das Risiko für Entzündungen und Blutungen im Gehirn erhöhen. Dazu werden Tiermodelle für Gerinnungsstörungen sowie Patienten und Patientinnen mit Hirnblutungen untersucht.

Der Verbund COHDICH ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Frankreich und jeweils eine aus Taiwan und Deutschland. Die Charité Berlin entwickelt dabei Auswertungsprotokolle für bildgebende Daten von Mikroblutungen aus drei Patientenkohorten.

Die Ergebnisse können helfen, die Prävention nicht nur bei Menschen mit Gerinnungsstörungen, sondern auch bei Patienten und Patientinnen mit Schädigungen der kleinsten Hirngefäße zu verbessern.

Teilprojekte

Folgen hämostatischer Defekte nach intrazerebraler Blutung

Förderkennzeichen: 01EW2302
Gesamte Fördersumme: 80.209 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: MD/PhD Anna Kufner Ibarroule
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Folgen hämostatischer Defekte nach intrazerebraler Blutung

Zerebrale Mikroblutungen (CMBs) sind radiologische Befunde, die nur sichtbar sind durch zerebrale Magnetresonanztomographie (cMRT). CMBs sind die stärksten Prädiktoren für die Entwicklung von lebensbedrohlichen intrazerebralen Blutungen (ICB). CMBs werden hauptsächlich als Marker einer zugrundeliegenden Kleingefäßerkrankung (die zerebrale Mikroangiopathie) angesehen, inwieweit Gerrinungsstörungen bzw. hämostatische Störungen die CMB-Inzidenz und das Risiko eines ICBs beeinflussen, bleibt allerdings unklar. Angeborene hämostatische Defekte wie die Hämophilie und von Willebrand-Krankheit (VWD) sind seltene Erkrankungen, bei denen ICBs häufig vorkommen und oft tödlich verlaufen. Ziel des Verbundes ist, zu beurteilen, ob das Vorhandensein einer abnormen Gerinnung (hereditär oder erworben) zu gehäuften Mikroblutungen führt und ob anschließend das Risiko für die Entwicklung von großen, lebensbedrohlichen intrazerebralen Hirnblutungen erhöht wird. Hierfür wird ein translationaler Ansatz angewandt, mit Untersuchungen in Tiermodellen mit schweren hämostatischen Defekten sowie Untersuchungen bei Patientinnen und Patienten mit Hirnblutungen. Die Identifizierung von Prädiktoren für Hirnblutungen ist bei Menschen von größter Bedeutung, vor allem bei Patienten mit schweren hämostatischen Defekten. Die Ergebnisse können potenziell zu einer Optimierung der Sekundärpräventionsstrategien führen - nicht nur bei Patienten mit seltenen hereditären Erkrankungen, sondern auch bei Patienten mit einer Mikroangiopathie (sehr hohe Prävalenz in Allgemeinbevölkerung).