Verbund

ITPain - Verbesserung der translationalen Schmerzforschung durch Harmonisierung von Studienprotokollen und Etablierung von Kerndatensätzen für präklinische und klinische Studien

Chronische Schmerzen stellen weltweit eine enorme Belastung für Betroffene und das gesamte Gesundheitssystem dar. Um die zugrunde liegenden Mechanismen der Erkrankung zu verstehen und um Diagnose und Therapie zielgenau zu verbessern, müssen Expertinnen und Experten aus Grundlagenforschung und Klinik sowie Patientinnen und Patienten eng zusammenarbeiten. Dem Forschungserfolg stehen jedoch häufig die Fragmentierung der Forschungslandschaft sowie mangelnde Harmonisierung von Daten und experimentellen Methoden entgegen. Um dem entgegenzuwirken sollen mit dieser Maßnahme Synergien geschaffen, harmonierende Konzepte entwickelt und übergreifende Netzwerke aufgebaut werden.

Im Verbund ITPain werden dazu harmonisierende Protokolle zur Datenerfassung für präklinische und klinische Studien entwickelt. Das Netzwerk erarbeitet zudem Empfehlungen für einen minimalen und klinisch relevanten sogenannten „Kerndatensatz“, um so den Grundstein für die Entwicklung einer gemeinsamen Datenbankinfrastruktur für die Schmerzforschung zu legen.

Der Verbund ITPain ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst 17 Kooperationspartner aus zwölf verschiedenen Ländern. Durch die geplanten Netzwerktreffen und die enge Zusammenarbeit wird es zu einer hohen internationalen Vernetzung zwischen den Kooperationspartnern und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster kommen.

Teilprojekte

Verbesserung der translationalen Schmerzforschung durch Harmonisierung von Studienprotokollen und Etablierung von Kerndatensätzen für präklinische und klinische Studien

Förderkennzeichen: 01EW2312
Gesamte Fördersumme: 57.260 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2024
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn
Adresse: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Universitätsklinikum, Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie
Albert-Schweitzer-Campus 1
48149 Münster

Verbesserung der translationalen Schmerzforschung durch Harmonisierung von Studienprotokollen und Etablierung von Kerndatensätzen für präklinische und klinische Studien

Chronische Schmerzen sind nicht nur besonders häufig, sondern gehen auch mit schweren Beeinträchtigungen der Lebensqualität einher. Die Therapie ist erschwert durch vielfältige Ursachen chronischer Schmerzen (auch bei gleicher Grunderkrankung) und einem lückenhaften Wissen über zugrundeliegende Mechanismen. Vielversprechende neue Ansätze sind die Identifikation relevanter Biomarker; diese kommen aus dem bio-psycho-sozialen Formenkreis und können u. a. als Zielparameter für neue Therapien, zur Prädiktion von Verläufen oder Therapieeffekten genutzt werden. Allerdings ist bisher die wissenschaftliche Erkenntnis zu Biomarkern bezüglich chronischer Schmerzen wenig erfolgreich, insbesondere in Bezug auf klinische Relevanz. Ein Grund hierfür ist die große Heterogenität der Datenerfassung / der Protokolle präklinischer und klinischer Studien. Im Rahmen von ITPain soll diese Heterogenität überwunden werden indem Daten aus Studienprotokollen erfasst werden. Hierbei sollen durch Analyse bereits vorhandener Datensätze, auf Grundlage von Übersichtsarbeiten, und mittels Diskussionen und Abstimmungen innerhalb einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Klinikerinnen und Klinikern, Patientinnen und Patienten und Gesundheitsexpertinnen sowie -Experten, Empfehlungen (im Rahmen eines sogenannten Konsensus-Prozesses) für einen minimalen und klinisch relevanten Studien- "Kerndatensatz" (CORE) zum chronischen Schmerz entwickelt werden. Zur Erfassung und Analyse vorhandener und zukünftiger Datenressourcen ist die Entwicklung einer adaptiven Datenbankinfrastruktur notwendig, deren Entwicklung in diesem Projekt ebenfalls starten soll. Dies wird in Zukunft die Planung von Studien zu Biomarkern in Bezug auf chronische Schmerzen effektiver gestalten, den Vergleich sowie eine gemeinsame Analyse verschiedener Studien ermöglichen, und neue Behandlungen für Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen schneller und vor allem auch erfolgreicher in die Klinik bringen.