Einer von 200 Menschen entwickelt im Laufe des Lebens zerebrale Kavernome (CCM). In manchen Familien tritt diese Erkrankung jedoch durch genetische Ursachen gehäuft auf. CCM sind an sich gutartige Gefäßfehlbildungen in kleinen Blutgefäßen des Gehirns. An den betroffenen Gefäßen kann es jedoch vermehrt zu Einblutungen ins Hirngewebe kommen. In der Folge können sich beispielsweise Epilepsien, Schlaganfälle und Lähmungen entwickeln. Für viele Betroffene gibt es bislang noch keine wirksame Therapie. Neueste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kanäle, die den Ein- und Ausstrom von Kalzium-Ionen in die Zellen kontrollieren, in den betroffenen Gefäßen nicht mehr richtig funktionieren.
Im Verbund MECACCM soll untersucht werden, ob diese Kalzium-Kanäle einen Angriffspunkt für neue Therapien bei CCM darstellen können. Dazu werden Untersuchungen im Tiermodell und an menschlichen Proben durchgeführt.
Der Verbund MECACCM ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Belgien, Deutschland, Italien und der Slowakei sowie zwei Forschungsgruppen aus Frankreich. Das International Neuroscience Institute Hannover untersucht dabei Blutproben von CCM-Patientinnen und -Patienten, um spezifische Merkmale, sogenannte Biomarker, zur Früherkennung von CCM zu finden.
Die Ergebnisse des Verbundes könnten helfen, die Erkrankung frühzeitiger zu diagnostizieren und neue Therapieansätze zu finden.