Verbund

IMatrix - Therapeutisches Targeting von extrazellulären Matrix-Metalloproteinasen und Störungen der Blut-Hirn-Schranke bei subakutem ischämischem Schlaganfall

Allein in der Europäischen Union sterben jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschen an einem Schlaganfall. In der alternden Gesellschaft werden diese Zahlen kontinuierlich steigen. Die klinische Behandlung eines akuten Schlaganfalls ist heute gut etabliert. Nach dem akuten Schlaganfall in der subakuten Phase gibt es jedoch weniger gute Behandlungsstrategien. In dieser Zeit treten Schäden an den schützenden Barrieren des Gehirns, der sogenannten Blut-Hirn-Schranke, auf. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Enzyme, sogenannte Matrix-Metallproteinasen (MMPs), diese Folgeschäden eindämmen können.

Im Verbund IMatrix soll deswegen untersucht werden, ob MMPs in der Zeit nach einem Schlaganfall helfen können, die Folgeschäden zu reduzieren. Zudem wird erforscht, ob die Diagnose über den Verlauf nach einem Schlaganfall mithilfe von MMPs verbessert werden kann. Der Verbund IMatrix ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils zwei Forschungsgruppen aus Spanien und Frankreich und jeweils eine aus Deutschland und Ungarn. Die Charité Berlin erforscht dabei neue MMP-spezifische Kontrastmittel für bildgebende Verfahren. Darüber hinaus soll im Tiermodell untersucht werden, ob eine Hemmung von MMPs einen möglichen neuen Therapieansatz darstellt.

Die Ergebnisse könnten helfen, die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten nach einem akuten Schlaganfall zu verbessern.

Teilprojekte

Therapeutisches Targeting von extrazellulären Matrix-Metalloproteinasen und Störungen der Blut-Hirn-Schranke bei subakutem ischämischem Schlaganfall

Förderkennzeichen: 01EW2305
Gesamte Fördersumme: 358.200 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Dr. Philipp Boehm-Sturm
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Centrum für Schlaganfallforschung Berlin
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Therapeutisches Targeting von extrazellulären Matrix-Metalloproteinasen und Störungen der Blut-Hirn-Schranke bei subakutem ischämischem Schlaganfall

Allein in der Europäischen Union sterben jedes Jahr mehr als 500.000 Menschen an einem Schlaganfall, der auch die häufigste Ursache für eine dauerhafte Behinderung ist. Auf Grund der demografischen Altersverschiebung werden diese Zahlen kontinuierlich ansteigen. Die klinische Behandlung des akuten Schlaganfalls ist heute mit Thrombolyse und mechanischer Thrombektomie gut etabliert. Für den subakuten ischämischen Schlaganfall gibt es jedoch kaum effiziente Therapien. Es besteht daher ein dringender medizinischer Bedarf an der Entwicklung neuer Diagnose- und Behandlungsstrategien für den subakuten ischämischen Schlaganfall. Es ist bereits bekannt, dass Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) die Sekundärschäden nach einem präklinischen ischämischen Schlaganfall kontrollieren. Im Rahmen von IMatrix soll deshalb das diagnostische und therapeutische Potenzial von MMPs untersucht werden. Dazu sollen intelligente fluorierte (19F)-Nanopartikel verwendet werden, die gleichzeitig als Therapeutika und Diagnostika, sogenannte Theragnostika, fungieren. Zu diesem Zweck werden Magnetresonanz- und nukleare Bildgebungsverfahren mit spezifischen Radiotracern und mit Antikörpern konjugierten Nanopartikeln eingesetzt, um Erkenntnisse über die sekundären neurovaskulären Schäden nach präklinischem Schlaganfall zu gewinnen. Gleichzeitig werden die Nanopartikel mit MMP modulierenden Substanzen beladen, um MMP vermittelte Sekundärschäden zu verhindern. Auch der klinische subakute ischämische Schaden wird mit Hilfe von bildgebenden Verfahren des Gehirns und Biomarkern aus dem Blut von Schlaganfallpatienten untersucht. Der in IMatrix vorgeschlagene translationale Forschungsansatz ist von großem Interesse für die klinische Neurologie und hat das Potenzial, die aktuell hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten des Schlaganfalls zu mindern.