Allein in der Europäischen Union sterben jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschen an einem Schlaganfall. In der alternden Gesellschaft werden diese Zahlen kontinuierlich steigen. Die klinische Behandlung eines akuten Schlaganfalls ist heute gut etabliert. Nach dem akuten Schlaganfall in der subakuten Phase gibt es jedoch weniger gute Behandlungsstrategien. In dieser Zeit treten Schäden an den schützenden Barrieren des Gehirns, der sogenannten Blut-Hirn-Schranke, auf. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Enzyme, sogenannte Matrix-Metallproteinasen (MMPs), diese Folgeschäden eindämmen können.
Im Verbund IMatrix soll deswegen untersucht werden, ob MMPs in der Zeit nach einem Schlaganfall helfen können, die Folgeschäden zu reduzieren. Zudem wird erforscht, ob die Diagnose über den Verlauf nach einem Schlaganfall mithilfe von MMPs verbessert werden kann. Der Verbund IMatrix ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils zwei Forschungsgruppen aus Spanien und Frankreich und jeweils eine aus Deutschland und Ungarn. Die Charité Berlin erforscht dabei neue MMP-spezifische Kontrastmittel für bildgebende Verfahren. Darüber hinaus soll im Tiermodell untersucht werden, ob eine Hemmung von MMPs einen möglichen neuen Therapieansatz darstellt.
Die Ergebnisse könnten helfen, die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten nach einem akuten Schlaganfall zu verbessern.