Schlaganfälle gehören weltweit zu den Hauptursachen für Behinderungen und Tod. Die derzeit verfügbaren Präventionsmaßnahmen sind in vielen Fällen nicht effektiv. Nach einem ersten Schlaganfall ist das Risiko für einen weiteren stark erhöht. Bis zu einem Viertel der Schlaganfälle sind wiederkehrende Schlaganfälle. Deshalb ist deren gezielte Prävention überaus wichtig. Die Schlaganfallprävention basiert jedoch hauptsächlich auf Erkenntnissen zu den zugrunde liegenden Mechanismen des ersten Schlaganfalls. Die genauen molekularen Grundlagen von wiederkehrenden Schlaganfällen sind jedoch noch weitgehend unbekannt.
Ziel des Verbundes ist es deshalb, spezielle Indikatoren, sogenannte Biomarker, zu finden, die auf ein erhöhtes Risiko für einen erneuten Schlaganfall hinweisen. Dazu sollen unter anderem Daten zu Gefäßerkrankungen, Schädigungen des Hirngewebes, Stress und Immunreaktionen mithilfe von Maschinellem Lernen analysiert werden.
Der Verbund CRESCENDO ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus der Schweiz, Spanien und Deutschland. Die Medizinische Hochschule Hannover wird dabei vorhandene Proben aus drei Patienten-Kohorten auswerten. Für diese drei Kohorten stehen Blutproben, die innerhalb von 24 Stunden nach dem ersten Schlaganfall entnommen wurden, umfassende klinische Daten sowie Daten zum Wiederauftreten von Schlaganfällen zur statistischen Analyse zur Verfügung.
Die Ergebnisse könnten helfen, neue Ansätze zur Prävention von wiederkehrenden Schlaganfällen zu entwickeln.