Verbund

TackleCSVD - Die Rolle von Autophagienetzwerken und des Lysosoms in der zerebralen Mikroangiopathie

Die zerebrale Mikroangiopathie (cerebral small-vessel disease, CSVD) ist eine chronisch voranschreitende Erkrankung der kleinen und kleinsten Blutgefäße des Gehirns. Eine gestörte Durchblutung dieser Blutgefäße ist unter anderem eine wesentliche Ursache für Schlaganfälle und kognitive Beeinträchtigungen. Ursächlich können der zerebralen Mikroangiopathie entweder kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes oder genetische Faktoren zugrunde liegen. Bei der zerebralen Mikroangiopathie kommt es zu krankhaften Veränderungen im Bereich der weißen Substanz des Gehirns. In der weißen Substanz liegen Nervenzellfortsätze, die verschiedene Areale des Gehirns miteinander verbinden. Durch die zerebrale Mikroangiopathie kommt es insbesondere zu einer Schädigung der Schutzschicht dieser Nervenzellfortsätze. Diese Schutzschicht wird von einem bestimmten Zelltyp (Oligodendrozyten) gebildet.

In dem Verbundprojekt TackleCSVD soll untersucht werden, wie es bei der zerebralen Mikroangiopathie zur Schädigung von Oligodendrozyten kommt. Der Verbund TackleCSVD ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland und jeweils eine Forschungsgruppe aus Israel und Spanien. Das Universitätsklinikum Bonn und das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen untersuchen in verschiedenen Tiermodellen sowie in Zellkultursystemen und Patientenproben, welche Mechanismen zu einem Untergang der Schutzschicht in der weißen Substanz beitragen.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen soll anschließend untersucht werden, inwiefern eine genetische oder pharmakologische Modifikation die Schädigung dieser Schutzschicht reduzieren kann. Somit können diese Erkenntnisse langfristig zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien bei der zerebralen Mikroangiopathie beitragen.

Teilprojekte

Lysosomale Funktion in OPCs bei zerebraler Mikroangiopathie

Förderkennzeichen: 01EW2309A
Gesamte Fördersumme: 161.644 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Carmen Ruiz de Almodovar
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Universitätsklinikum Bonn
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

Lysosomale Funktion in OPCs bei zerebraler Mikroangiopathie

Die zerebrale Erkrankung der kleinen Blutgefäße (CSVD) wird durch eine Funktionsstörung der kleinen Blutgefäße verursacht, insbesondere in einem Teil des Gehirns, der so genannten weißen Substanz, in der die Nervenzellen von einer isolierenden Hülle, dem Myelin, umhüllt sind, das von Zellen, den so genannten Oligodendrozyten, produziert wird. Die CSVD führt zu einem Abbau des Myelins, aber die Gründe dafür sind unklar. Dieses Projekt soll die Frage beantworten, welche Rolle die Oligodendrozyten bei CSVD spielen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Lysosomen, zellulären Organellen, die es den Zellen ermöglichen, ihre Bestandteile abzubauen und zu recyceln, und von denen angenommen wird, dass sie in Oligodendrozyten gestört sind, was zu ihrer Funktionsstörung führt. In diesem Projekt wird auf zellulärer und molekularer Ebene charakterisiert, wie die Funktionsstörung der Oligodendrozyten zur Pathologie der CSVD beiträgt. Es wird ein tieferes Verständnis der molekularen Mechanismen erwartet, die zur Dysfunktion von Lysosomen in Oligodendrozyten und zur Entstehung der Krankheit beitragen. Auf diese Weise sollen Moleküle identifiziert werden, die als neue Angriffspunkte für potenzielle Therapien getestet werden können.

Charakterisierung von Autophagieveränderungen in Mausmodellen

Förderkennzeichen: 01EW2309B
Gesamte Fördersumme: 179.085 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Gabor Petzold
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft
Venusberg-Campus 1, Gebäude 99
53127 Bonn

Charakterisierung von Autophagieveränderungen in Mausmodellen

Die zerebrale Mikroangiopathie (cerebral small-vessel disease, CSVD) ist eine chronisch voranschreitende Erkrankung der kleinen und kleinsten Blutgefäße des Gehirns, der ursächlich entweder kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes oder aber auch genetische Faktoren zugrunde liegen. Generell kommt es bei der CSVD zu pathologischen Veränderungen im Bereich der weißen Substanz des Gehirns, in der Nervenzellfortsätze (Axone) liegen, die verschiedene Areale des Gehirns miteinander verbinden. Durch die CSVD kommt es insbesondere zu einer Schädigung der Myelin-Schutzschicht um diese Axone, die von einem Zelltyp namens Oligodendrozyten gebildet wird. In diesem Versuchsvorhaben soll untersucht werden, wie es bei der CSVD zur Schädigung von Oligodendrozyten kommt. Die Primärhypothese, basierend auf präliminären Daten, ist, dass Störungen im Bereich des lysosomalen Abbaus zelleigener Bestandteile, der sogenannten Autophagie, einen wichtigen Beitragen zur Dysfunktion von Oligodendrozyten bilden. In verschiedenen Tiermodellen sporadischer und genetischer CSVD sowie in Zellkultursystemen und Patientenproben wird daher untersucht, welche Signalwege der Autophagie in diesen Modellen gestört sind und wie dies zu einem Untergang der Myelin-Schutzschicht in der weißen Substanz beiträgt. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen soll anschließend untersucht werden, inwiefern eine genetische oder pharmakologische Modifikation die Myelinschädigung reduzieren kann, so dass diese Erkenntnisse möglicherweise zur Entwicklung neuer therapeutischer Prinzipien beitragen können.