In Europa ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache und die Hauptursache für Behinderungen bei Erwachsenen. Nach einem Schlaganfall können im verletzten Gehirn chronische Entzündungen bestehen bleiben. Dies kann die Regeneration nach einem Schlaganfall erschweren. Gehirn und Rückenmark werden von dünnen Häuten umgeben, den Hirnhäuten. Diese entfernen entzündliche Moleküle aus dem Gehirn. Ihre Rolle bei den entzündlichen Prozessen nach einem Schlaganfall ist jedoch bislang kaum untersucht worden.
Im Verbund MeniSPYs sollen daher die Mechanismen, mit denen die Hirnhäute Entzündungsprozesse und damit die Regeneration nach einem Schlaganfall beeinflussen, im Detail untersucht werden.
Der Verbund MeniSPYs ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland und jeweils eine aus Frankreich und Ungarn. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf übernimmt dabei die Charakterisierung von Hirnhautzellen und Gehirnflüssigkeit nach einem Schlaganfall, um mögliche neue Targets zur Behandlung des Schlaganfalls zu identifizieren. Das Klinikum der Universität München untersucht die Entzündungsantwort der Hirnhäute und testet im Tiermodell den Nutzen von Schädelknochentransplantationen für die Regeneration nach einem Schlaganfall.
Die Ergebnisse können helfen, innovative Therapien zur Verbesserung der funktionellen Regeneration von Schlaganfallpatientinnen und -patienten zu entwickeln.