Verbund

MeniSPYs - Die Rolle der Hirnhäute während der Regeneration nach einem Schlaganfall

In Europa ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache und die Hauptursache für Behinderungen bei Erwachsenen. Nach einem Schlaganfall können im verletzten Gehirn chronische Entzündungen bestehen bleiben. Dies kann die Regeneration nach einem Schlaganfall erschweren. Gehirn und Rückenmark werden von dünnen Häuten umgeben, den Hirnhäuten. Diese entfernen entzündliche Moleküle aus dem Gehirn. Ihre Rolle bei den entzündlichen Prozessen nach einem Schlaganfall ist jedoch bislang kaum untersucht worden.

Im Verbund MeniSPYs sollen daher die Mechanismen, mit denen die Hirnhäute Entzündungsprozesse und damit die Regeneration nach einem Schlaganfall beeinflussen, im Detail untersucht werden.

Der Verbund MeniSPYs ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland und jeweils eine aus Frankreich und Ungarn. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf übernimmt dabei die Charakterisierung von Hirnhautzellen und Gehirnflüssigkeit nach einem Schlaganfall, um mögliche neue Targets zur Behandlung des Schlaganfalls zu identifizieren. Das Klinikum der Universität München untersucht die Entzündungsantwort der Hirnhäute und testet im Tiermodell den Nutzen von Schädelknochentransplantationen für die Regeneration nach einem Schlaganfall.

Die Ergebnisse können helfen, innovative Therapien zur Verbesserung der funktionellen Regeneration von Schlaganfallpatientinnen und -patienten zu entwickeln.

Teilprojekte

Entschlüsselung der Funktionen der Entzündungszellen aus Hirnhäuten auf die Regeneration nach einem Schlaganfall

Förderkennzeichen: 01EW2307A
Gesamte Fördersumme: 177.748 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Dr. Karoline Degenhardt
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Neurologie
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Entschlüsselung der Funktionen der Entzündungszellen aus Hirnhäuten auf die Regeneration nach einem Schlaganfall

Die Hirnhäute sind als wichtiger Invasionsweg in das Gehirn beschrieben und spielen eine essentielle Rolle bei der Regulierung des Blutflusses im Gehirn, des Abflusses von Antigenen aus dem Gehirn in das systemische Immunkompartiment und der Rezirkulation von weißen Blutzellen vom Gehirn ins Blut. Über die Rolle der Hirnhäute beim ischämischen Schlaganfall ist jedoch nur wenig bekannt. In diesem Projekt sollen im Modellorganismus Maus aber auch im Menschen Mechanismen identifizieret werden, die zeigen, wie Entzündungszellen durch die Hirnhäute nach einem Schlaganfall ins Gehirn einwandern. Des Weiteren soll untersucht werden, wie die Einwanderung der Entzündungszellen durch Therapien eventuell verhindert werden kann. Durch den hier näher beschriebenen Anteil des Projektes, der in Hamburg durchgeführt wird, soll insbesondere die molekulare Auflösung der Entzündungszellen in den Hirnhäuten durch Sequenzierungsexperimente sowie die Zusammensetzung der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit, deren Fluss durch die Hirnhäute reguliert wird, nach dem Schlaganfall über eine Sequenzierungsanalyse erarbeitet und interpretiert werden. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen soll anschließend eine experimentelle Interventionsstudie durchgeführt werden, die durch Hemmung einzelner Zellpopulationen oder Signalwege zu einem verbesserten Outcome nach dem Schlaganfall führt.

Die Rolle der Hirnhäute während der Regeneration nach einem Schlaganfall

Förderkennzeichen: 01EW2307B
Gesamte Fördersumme: 180.000 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Arthur Liesz
Adresse: Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Schlaganfall und Demenzforschung
Feodor-Lynen-Str. 17
81377 München

Die Rolle der Hirnhäute während der Regeneration nach einem Schlaganfall

Das übergeordnete Ziel ist die Entschlüsselung der Mechanismen, die zu einer chronischen Entzündung der Hirnhaut nach einem Schlaganfall führen, um neue therapeutische Ziele zu identifizieren, um die langfristigen funktionellen Ergebnisse nach einem ischämischen Schlaganfall zu verbessern. Die Hirnhäute sind als wichtiger zerebraler Invasionsweg bei primären Autoimmunerkrankungen beschrieben worden und auch wichtig für die Regulierung des zerebralen Blutflusses, des Antigenabflusses in das systemische Immunkompartiment und die Rezirkulation von Leukozyten vom Gehirn ins Blut. Über die Rolle der Hirnhaut beim ischämischen Schlaganfall ist jedoch wenig bekannt. Auf der Grundlage dieses Wissens wird postuliert, dass ein besseres Verständnis der Wege und Mechanismen, über die Entzündungszellen nach einem Schlaganfall in das Gehirn eindringen, neue Wege für die Schlaganfallbehandlung eröffnen. Um diese Frage zu klären, wird in diesem Projekt eine Zusammenarbeit angestrebt, bei der die neuesten Instrumente der Bildgebung, experimentelle Modelle, Zell- und Gewebemanipulationen und klinische Forschung genutzt werden. Das Projekt konzentriert sich auf meningeale Gateways, um die Schlüsselmechanismen zu verstehen, die die meningeale Entzündung und die Rekrutierung von Entzündungszellen beeinflussen, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle der Entzündungsvorgänge in den Hirnhäuten für ungünstige Ergebnisse nach einem Schlaganfall, die zum Nutzen der Patienten therapeutisch angegangen werden könnten.