Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Sie stellen eine hohe Belastung dar - sowohl für betroffene Familien als auch für das Gesundheitssystem. Viele Patientinnen und Patienten haben ein Leben lang Symptome und bleiben therapiebedürftig, während einige Betroffene ihre Symptome im Kinder- und Jugendalter verlieren. Diese natürliche Remission tritt bei Erwachsenen kaum auf und ist bislang weitgehend unverstanden. Die Erforschung der zugrundeliegenden Mechanismen des Beginns, des Verlaufs sowie der Remission von Allergien ermöglicht die Neuentwicklung von Therapiestrategien oder Präventionsmaßnahmen.
Ziel des Verbundes ist es, bestimmende Faktoren verschiedener allergischer Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien, atopische Dermatitis, Asthma und Heuschnupfen zu identifizieren, die Beginn, Verlauf und Remission von Allergien im Kinder- und Jugendalter charakterisieren. So sollen klinisch relevante Biomarker gefunden werden, die Krankheitsverläufe vorhersagen. Darüber hinaus sollen molekulare Mechanismen zur Entstehung und Toleranzinduktion von Allergien aufgeklärt werden. Durch die Entwicklung eines molekularen Allergiescores soll ermöglicht werden, dass das Allergierisiko bereits in früher Kindheit definiert werden und eine personalisierte Behandlung erfolgen kann. Hierfür arbeiten sechs Partner interdisziplinär zusammen.
Wie bei allergischen Erkrankungen gibt es zu vielen Krankheitsbereichen im Kindes- und Jugendalter noch keine ausreichend wissenschaftlich abgesicherten, entwicklungsstufengerechten Präventions- und Therapieansätze. Damit leistet der Verbund einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können sich konkrete Diagnose- und Behandlungsempfehlungen oder auch Empfehlungen zur Durchführung weiterer Forschungsprojekte ergeben.