Selbstverletzendes Verhalten wie das Ritzen von Unterarmen kommt schätzungsweise bei 35% der Jugendlichen in Deutschland vor. Jugendliche, die sich selbst verletzen, haben oft auch andere psychische Erkrankungen und können ein erhöhtes Suizidrisiko aufweisen. Ziel des Verbundes ist es, die Behandlung von selbstverletzendem Verhalten zu verbessern. Hierzu werden der Verlauf und mögliche beeinflussende Faktoren des selbstverletzenden Verhaltens untersucht. Von besonderem Interesse sind Faktoren, die selbstverletzendes Verhalten aufrechterhalten oder die zur Beendigung des Verhaltens beitragen. Zudem wird die Wirksamkeit einer Web-basierten Verhaltenstherapie zur Behandlung des selbstverletzenden Verhaltens in einer klinischen Studie überprüft. Hierfür arbeiten insgesamt fünf Partner in dem Verbund zusammen.
Wie im Falle des selbstverletzenden Verhaltens gibt es zu vielen Krankheitsbereichen im Kindes- und Jugendalter noch keine ausreichend wissenschaftlich abgesicherten, entwicklungsstufengerechten Präventions- und Therapieansätze. Auch liegen oft keine geeigneten Instrumente zur Diagnostik psychischer Störungen vor. Der Verbund leistet daher einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können sich konkrete Diagnose- und Behandlungsempfehlungen oder auch Empfehlungen zur Durchführung weiterer Forschungsprojekte ergeben.