Teilprojekt eines Verbundes

Koordination (TP1) - Dissemination und Versorgungsleitlinie bei der Behandlung von selbstverletzenden Verhalten in der Primärversorgung (TP7)

Förderkennzeichen: 01GL1747A
Fördersumme: 1.189.520 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Paul Plener
Adresse: Universität Ulm, Universitätsklinikum, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Steinhövelstr. 5
89075 Ulm

Nicht-suizidales Selbstverletzendes Verhalten (NSSV), definiert als die repetitive, bewusste Zerstörung des eigenen Körpergewebes ohne suizidale Intention, stellt ein großes Gesundheitsrisiko bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland dar, wobei eine Lebenszeitprävalenz von 35% für NSSV geschildert wurde. NSSV findet sich häufig begleitend bei verschieden psychischen Erkrankungen, wobei es weiterhin ungeklärt bleibt, warum manchen Patienten NSSV selbstständig beenden und andere Patienten einen schwereren Verlauf nehmen. Es existiert nur sehr wenig Forschung darüber, wie Jugendliche, die NSSV beenden wollen, dabei unterstützt werden können. Durch ein besseres Verständnis dafür, welche Faktoren zur Beendigung von NSSV beitragen, wollen wir sowohl für klinische Behandler als auch für zukünftige Forschungsvorhaben Wege identifizieren, die zur Erholung von NSSV führen. Darüber hinaus kann die Identifikation von Faktoren, die Adoleszente mit NSSV als unterstützend erleben, zukünftige Präventionsstrategien unterstützen. In diesem Sinne werden Ansätze zur Dissemination von Wissen über die adäquate Ansprache und den Umgang mit NSSV bei Adoleszenten durch Primärversorgern aus dem heilberuflichen Bereich getestet. Diese Ansätze werden basierend auf den kürzlich erschienenen deutschen AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) Leitlinien erstellt.