Reagiert ein Kind auf verschiedene negative Ereignisse sehr häufig besonders empfindlich und mit besonders starken Gefühlsausbrüchen, starkem Ärger und/oder hoher Aggressivität, so spricht man von affektiver Dysregulation. Affektive Dysregulation spielt als Symptom bei verschiedenen psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter eine zentrale Rolle und beeinträchtigt die Betroffenen oft sehr. Darum ist es wichtig, die Behandlung von affektiver Dysregulation weiter zu verbessern und somit die Belastung für die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu reduzieren.
Ziel des Verbundes ist es, die Häufigkeit und Ausprägung der affektiven Dysregulation sowie mögliche Faktoren, die Einfluss auf die Störung nehmen, besser zu beschreiben. Darüber hinaus sollen Methoden zu ihrer Diagnostik weiterentwickelt und eine stufenweise individualisierte Behandlung konzipiert und evaluiert werden. Letztere soll aus einem einfach erreichbaren internet-basierten Training für die Eltern betroffener Kinder und einem Behandlungsprogramm zur intensiven ambulanten Psychotherapie bestehen. Hierfür arbeiten insgesamt sechs Partner zusammen.
Wie im Falle der affektiven Dysregulation gibt es zu vielen Krankheitsbereichen im Kindes- und Jugendalter noch keine ausreichend wissenschaftlich abgesicherten, entwicklungsstufengerechten Präventions- und Therapieansätze. Auch liegen oft keine geeigneten Instrumente zur Diagnostik psychischer Störungen vor. Damit leistet der Verbund einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können sich konkrete Diagnose- und Behandlungsempfehlungen oder auch Empfehlungen zur Durchführung weiterer Forschungsprojekte ergeben.