Das Jugendalter ist eine vulnerable Phase und es sind viele verschiedene Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Es ist auch eine Lebensphase, in der sich manche psychische Störungen zum ersten Mal manifestieren. Typische psychische Probleme sind hier zum Beispiel riskanter Alkoholkonsum, problematisches Essverhalten oder depressive Symptome. Aus Studien ist bereits bekannt, dass viele Betroffene aus unterschiedlichen Gründen keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das ist ein gesundheitspolitisch relevantes Problem, denn durch frühe adäquate Diagnostik und fachgerechte Therapie lassen sich psychische Störungen gut behandeln. Neben der Stärkung des seelischen Wohlbefindens bei gesunden Jugendlichen ist ein weiteres wichtiges Ziel von ProHEAD, das Hilfesuchverhalten von Jugendlichen mit psychischen Problemen zu fördern. Um möglichst viele Jugendliche zu erreichen, wird die Studie in Schulen computergestützt durchgeführt. Viele Kinder und Jugendliche kennen sich im Umgang mit PC und Internet gut aus und fühlen sich dort durch die weitgehende Anonymität sicher. Genau hier werden sie abgeholt. Denn ProHEAD findet online statt, mit den Zielen:
Das Projekt wird in Kooperation der Standorte Mannheim, Hamburg, Leipzig, Schwäbisch Gmünd und Marburg unter der Koordination des Zentralstandorts Heidelberg durchgeführt. Gemeinsam sollen insgesamt 15.000 Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren erreicht werden. Nach einem schulbasierten Screening erhält jeder Teilnehmende eine individuelle Rückmeldung zu seinen Angaben. Basierend auf dieser Rückmeldung bekommt jeder Schüler das Angebot an einer Online-Intervention teilzunehmen, die auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt ist. Die Angebote umfassen dabei sowohl Interventionen für gesunde Schüler, als auch spezifische Programme für Schüler, die sich aktuell in einem Risikobereich für bestimmte psychische Erkrankungen befinden. Zusätzlich bietet ProHEAD Unterstützung für diejenigen Teilnehmer, bei denen aufgrund der Befragungsergebnisse eine professionelle Abklärung ratsam wäre, indem das Aufsuchen professioneller Hilfe bei Psychiatern und Therapeuten gefördert wird.
Der Verbund leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“.