Kinder und Jugendliche mit einer chronischen, körperlichen Erkrankung leiden häufig auch unter begleitenden Ängsten und Depressionen. Diese psychischen Belastungen führen oft dazu, dass sich die betroffenen Kinder und Jugendlichen weniger gesundheitsbewusst verhalten und die erforderlichen Therapien nicht richtig einhalten. Dadurch wird der Verlauf der chronischen Erkrankung negativ beeinflusst. Es ist daher wichtig, begleitende psychische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln, um somit die Versorgungssituation für diese Kinder und Jugendlichen zu verbessern.
Ziel des Verbundes ist es, ein gestuftes interdisziplinäres Versorgungsmodell für chronisch kranke Kinder und Jugendliche, die an Diabetes, Mukoviszidose oder chronischem Rheuma leiden, zu entwickeln und zu evaluieren. Dabei sollen die mit diesen chronischen Erkrankungen einhergehenden psychischen Belastungen besser beschrieben und deren frühzeitige Erkennung verbessert werden. Auch die psychosoziale Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen soll untersucht werden. Zur Behandlung der psychischen Belastungen wird eine einfach erreichbare internet-basierte psychologische Therapie entwickelt und evaluiert. Zudem werden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte darin geschult, die Motivation der Kinder und Jugendlichen zu fördern, damit sie die notwendigen Behandlungen besser einhalten. Hierfür arbeiten insgesamt sieben Partner zusammen.
Wie im Falle chronischer Erkrankungen gibt es zu vielen Krankheitsbereichen im Kindes- und Jugendalter noch keine ausreichend wissenschaftlich abgesicherten, entwicklungsstufengerechten Präventions- und Therapieansätze. Auch liegen oft keine geeigneten Instrumente zur Diagnostik psychischer Störungen vor. Damit leistet der Verbund einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können sich konkrete Diagnose- und Behandlungsempfehlungen oder auch Empfehlungen zur Durchführung weiterer Forschungsprojekte ergeben.