Verbund

Kids2Health - Programmierende Effekte von Stress in der Kindheit auf das lebenslange Krankheitsrisiko

Frühe Stresserfahrungen in der Kindheit erhöhen lebenslang das Risiko für psychische Störungen und körperliche Erkrankungen. Grund dafür sind Veränderungen in verschiedenen Bereichen des sich entwickelnden Gehirns. Die genauen biologischen Zusammenhänge sind im Einzelnen nicht bekannt.

Ziel des Verbundes ist es, die biologischen Mechanismen genau zu beschreiben und die Auswirkungen der frühen Stresserfahrungen umfassend zu verstehen. In dem Verbund werden Kinder mit dokumentierter Misshandlung, Kinder von misshandelten Müttern, Kinder mit frühem, chronischem Übergewicht und Kinder mit Flucht-bezogenen Stresserfahrungen untersucht. An den vier verschiedenen Untersuchungsgruppen sollen die Zusammenhänge zwischen frühen Stresserfahrungen und psychischen sowie körperlichen Erkrankungen untersucht werden. Dabei werden insbesondere zwei Fragestellungen untersucht. Wie werden frühe Stresserfahrungen von der Mutter auf das Kind übertragen? Sind die durch Stress hervorgerufenen biologischen Veränderungen umkehrbar? Die gewonnenen Erkenntnisse sollen die Grundlage für die Entwicklung neuartiger Therapieansätze bilden.

Wie im Falle der durch frühkindliche Stresserfahrungen bedingten Erkrankungen gibt es zu vielen Krankheitsbereichen im Kindes- und Jugendalter noch keine ausreichend wissenschaftlich abgesicherten, entwicklungsstufengerechten Präventions- und Therapieansätze. Der Verbund leistet einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können sich konkrete Diagnose- und Behandlungs­empfehlungen oder auch Empfehlungen zur Durchführung weiterer Forschungsprojekte ergeben.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekte 1-6

Förderkennzeichen: 01GL1743A
Gesamte Fördersumme: 3.417.690 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Christine Heim
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Psychologie, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften
Luisenstr. 57
10117 Berlin

Teilprojekte 1-6

Frühe traumatische Lebenserfahrungen haben tiefgreifende und langfristige negative Auswirkungen auf die lebenslange Gesundheit. Das Ziel unserer Studie ist es, die stressbiologischen, neuralen und molekularen Mechanismen zu verstehen, die der Programmierung des Krankheitsrisikos und deren Übertragung in die nächste Generation zugrunde liegen. Es wird außerdem überprüft, inwieweit spezifische Interventionen diese Mechanismen umkehren oder vorbeugen können und damit das Krankheitsrisiko vermindern.

Abgeschlossen

Teilprojekt 8: Klinische Studie

Förderkennzeichen: 01GL1743B
Gesamte Fördersumme: 884.407 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Christine Heim
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Psychologie, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften
Luisenstr. 57
10117 Berlin

Teilprojekt 8: Klinische Studie

Frühe traumatische Lebenserfahrungen haben tiefgreifende und langfristige negative Auswirkungen auf die lebenslange Gesundheit. Das Ziel der Studie ist es, die stressbiologischen, neuralen und molekularen Mechanismen zu verstehen, die der Programmierung des Krankheitsrisikos und deren Übertragung in die nächste Generation zugrunde liegen. Im Rahmen dieses Teilprojektes wird überprüft, inwieweit spezifische Interventionen diese Mechanismen umkehren oder vorbeugen können und damit das Krankheitsrisiko vermindern.

Abgeschlossen

Teilprojekte 7, 9: Molekulare Biomarker

Förderkennzeichen: 01GL1743C
Gesamte Fördersumme: 930.543 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2023
Projektleitung: Dr. Dr. Elisabeth Binder
Adresse: Max-Planck-Institut für Psychiatrie
Kraepelinstr. 2-10
80804 München

Teilprojekte 7, 9: Molekulare Biomarker

Ziel dieses Teilprojekts 7 ist die Identifikation von molekularen Biomarkern die es einerseits ermöglichen, Risikogruppen für psychische Erkrankungen zu identifizieren und andererseits die Wirksamkeit von Interventionsmaßnahmen zu evaluieren. Dabei wird der Einfluss von Genen (Genetik), epigentische Modifikationen (Epigentik), allgemeine Gesundheitsrisikofaktoren (z.B. Übergewicht), frühkindliche (negative) Lebenserfahrungen (ELS) sowie die Interaktion dieser Faktoren im Hinblick auf Risiko- oder Resilienzverleihung für psychische und nicht-psychische Erkrankungen, untersucht. Ziel dieses Teilprojekts 9 ist die Untersuchung von molekularen Mechanismen von frühkindlichem Stress im Tiermodell. Besonders wird hierbei die Interaktion von genetischer Veranlagung (erhöhte Empfindlichkeit oder Resilienz) mit frühkindlichem Stress erforscht. Kern der Untersuchungen ist das Kandidatenprotein FKBP51, welches in humanen Studien vermehrt mit Stress-assoziierten Erkrankungen in Verbindung gebracht wurde. Mittels genetischer oder pharmakologischer Manipulation von FKBP51 kann im Tiermodell der Effekt auf molekularer, neuronal funktionaler und struktureller Ebene aufgeklärt werden.